Anspruchsvolle Kirchenmusik

13.12.2007 | Stand 03.12.2020, 6:16 Uhr

Opulente Klangfülle in der vollen Moritzkirche: Das Orchester des Gnadenthal-Gymnasiums wagte sich an Schwergewichte der Romantik. Auch alle Chöre und die anderen Ensembles überzeugten. - Foto: Herbert

Ingolstadt (DK) Beim Weihnachtskonzert des Gnadenthal-Gymnasiums war die Moritzkirche fast so voll wie bei einer Messe an Heiligabend. Aber das abwechslungsreiche Programm mit vielen unbekannten Werken und exotischen Ensembles entschädigte alle, die keinen bequemen Sitzplatz mehr ergattern konnten.

Das Blechbläserquintett lieferte mit der festlichen Intrada von J. van der Roost den Auftakt. Das Symphonieorchester wagte sich mit dem 1. Satz der 9. Symphonie von Antonin Dvorak an ein Schwergewicht der Romantik. Erstaunlich sauber und transparent arbeitete das Orchester unter ihrem dynamischen Dirigenten Klaus Hoffmann den dramatischen und leidenschaftlichen Inhalt dieser Musik überzeugend heraus. Mit einem kurzen, zeitgenössischen Interludium von H. Schröder bewies Simon Mack an der Orgel Gespür für Polyphonie, bevor Tobias Neufeld und Christina Gürtner an den Querflöten, begleitet von Maria Raith (Orgel), sensibel und fein abgestuft zwei Sätze aus der Triosonate in G-Dur von J. J. Quantz interpretierten.

Frische Stimmen mit guter Textverständlichkeit erklangen beim Unterstufenchor unter Stefan Raith. Danach bewiesen Veronika Schnattinger (Violine), Manuel Hermann (Cello) und Marco Kufner (Orgel) mit dem "Andante religioso" von G. Tartini ihren Sinn für ausgewogenes Zusammenspiel.

Beim Auftritt des Chors der Klassen 7 bis 9 unter Josef Dietl gefiel die reizvolle Harmonik eines Werkes von K. Nystedt.

Das Blechbläserensemble überzeugte mit der Canzona Nr. 18 von Bargnani. Danach erklangen von der Empore die klaren, geübten Stimmen des Chor-Grundkurses unter Barbara Mayr. Einfühlsam begleitet von Evelyn Rößler an der Orgel, präsentierten sie das sphärische "Ave Maria" von Camille Saint-Saens. Das Klarinettenquartett mit Marina Mayer, Christine Weigl, Martin Knarr und Musiklehrer Markus Haninger kostete die klangliche Farbigkeit ihrer Instrumente beim Quartett in F von C. Böhm voll aus, um beim jazzigen Stück "Snow Birds" von C. W. Johnson die interessante Vielschichtigkeit von schnatternden Vögeln in den Begleitstimmen hervorzuheben. Mit "Valse des Fleurs" aus Tschaikowskys "Nussknacker-Suite" widmete sich der Grundkurs Orchester einem bläserlastigen Standardwerk der Romantik. Akustisch perfekt abgestimmt hinterließ das Ensemble einen hervorragenden Eindruck.

Zum Abschluss wagte sich der Chor der Klassen 10 mit 13 in der Begleitung des Kammerorchesters unter Barbara Mayr an das anspruchsvolle "Sancta Maria" KV 273 von Mozart.

Wer bis jetzt noch nicht in Weihnachtsstimmung war, der wurde es spätestens durch das gemeinsame "O du Fröhliche" zum feierlichen Abschluss dieses gelungenen Konzertes.