Anschlussfinanzierung - So klappt es mit dem Folgekredit

19.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:18 Uhr

Wer bei der Anschlussfinanzierung nicht gründlich vergleicht, zahlt meist drauf. Hier sind die fünf wichtigsten Tipps, damit es mit dem Folgekredit auch klappt:

1. Termin für Anschlussfinanzierung nicht verpassen
Läuft die Erstfinanzierung über zehn oder 15 Jahre, kann der Termin für den Folgekredit mal schnell in Vergessenheit geraten. Steht der Eigentümer zudem unter Zeitdruck, suchen nicht wenige Banken nach ihrem Vorteil. "Wer zu spät dran ist, kann nicht ausgiebig vergleichen und muss am Ende häufig schlechtere Angebote seiner Hausbank für die Anschlussfinanzierung in Kauf nehmen", sagt Franz Lücke, Abteilungsleiter Baufinanzierung bei der ING-Diba. Sein Rat: Eigentümer sollten spätestens drei Jahre vor Auslaufen der Zinsbindung beginnen, die Bauzinsen zu beobachten. Sechs bis zwölf Monate vor Kreditende sind konkrete Vergleichsangebote einzuholen.

Tipp: Bei historisch niedrigen Zinsen wie derzeit lohnt sich der vorausschauende Abschluss eines Forward-Darlehens. Damit können sich Verbraucher das aktuelle Zinsniveau bis zu 60 Monate im Voraus sichern.

2. Bereitstellungszinsen vermeiden
Wer statt eines Forward-Darlehens ein klassisches Anschlussdarlehen wählt, der sollte auf Bereitstellungszinsen achten. Diese können anfallen, wenn bis zum Auslaufen des Erstdarlehens noch einige Zeit vergeht. Üblich sind 0,25 Prozent der Darlehenssumme pro Monat ab dem dritten Monat, wenn bis dahin das Darlehen nicht abgenommen wurde. Bei einem Kredit über 150.000 Euro, für den beispielsweise sieben Monate Bereitstellungszinsen anfallen, zahlen Kreditnehmer demnach 2.625 Euro extra ? das kann den möglichen Zinsvorteil einer kostengünstigen Anschlussfinanzierung zunichtemachen.

3. Wechselkosten nicht überschätzen

Viele Banken behaupten, dass die Anschlussfinanzierung bei einem anderen Kreditinstitut wegen des Grundschuldübertrags mit hohen Kosten verbunden sei. "In den meisten Fällen reicht eine kostengünstige Abtretung der Grundschuld an die neue Bank", so Lücke. Selbst bei Löschung und Neueintrag der Grundschuld blieben die Kosten im Vergleich zur möglichen Ersparnis überschaubar. Beispiel: Bei einer Restschuld von 100.000 Euro kostet die Umschuldung inklusive Nebenkosten rund 400 Euro. Ist das Vergleichsdarlehen 0,5 Prozentpunkte günstiger, spart man bei zehnjähriger Zinsbindung 5.500 Euro. Der Bankwechsel brächte also einen Vorteil von 5.100 Euro.

4. Tilgungsrate bei Anschlussfinanzierung erhöhen
Der im Vergleich zum Erstkredit gesunkene Darlehensbetrag ermöglicht geringere monatliche Kreditraten bei der Anschlussfinanzierung. Besser ist es jedoch, die Belastung wie gewohnt fortzuführen, denn das beschleunigt die Rückzahlung. Bei gleichem bzw. niedrigerem Zinssatz als beim Erstdarlehen können Kreditnehmer nun eine höhere Anfangstilgung wählen. Läuft etwa ein Zehnjahresdarlehen - mit einem Prozent Anfangstilgung ? aus, bei dem hin und wieder Sondertilgungen geleistet wurden, dürfte die aktuelle Tilgungshöhe inzwischen bei rund drei Prozent pro Jahr liegen. Behält man die bisherige Ratenhöhe bei, sollte ein Tilgungssatz von fünf Prozent kein Problem sein.

5. Zinsbindung optimieren
Läuft die Erstfinanzierung über zehn Jahre, steht nicht selten noch 80 Prozent Restschuld zu Buche. "Um den hohen Restbetrag bis zum Ruhestand abzubauen, sollte man bei der Anschlussfinanzierung auch die Laufzeit anpassen", rät Lücke. Bei Renteneintritt sollte das Objekt abgezahlt sein, da das Einkommen in der Regel sinkt. Empfehlenswert sind sogenannte Volltilgerdarlehen. Sie laufen bis zur Schuldenfreiheit, Banken belohnen dies mit Zinsrabatten von bis zu 0,3 Prozentpunkten.

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