Waldkraiburg
Anschläge von Waldkraiburg: Bürgermeister begrüßt Prozess

04.02.2021 | Stand 12.02.2021, 3:33 Uhr

Die Anschlagsserie auf türkische Läden und Gaststätten hat das Klima in Waldkraiburg mit seinen aus vielen Nationen stammenden Bewohnern laut Bürgermeister Robert Pötzsch nicht beeinträchtigt. „Unser Zusammenhalt im letzten Jahr hat gezeigt, dass niemand diesen Kern unseres Zusammenlebens zerstören kann“, sagte Pötzsch (Unabhängige Wählergemeinschaft Waldkraiburg/UWG) am Donnerstag. In der oberbayerischen Stadt mit mehr als 25 000 Einwohnern leben Menschen aus etwa 100 Nationen.

Am 2. März soll vor dem Oberlandesgericht (OLG) München der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter wegen versuchten Mordes beginnen. Der Deutsche kurdischer Abstammung war im Mai nach einer mysteriösen Anschlagsserie gefasst worden. In Waldkraiburg waren in mehreren Nächten Läden oder Restaurants türkischstämmiger Inhaber mit einer übelriechenden Flüssigkeit oder Brandsätzen attackiert worden.

„Der mutmaßliche Täter hat es gezielt in Kauf genommen, die Sicherheit und das Leben von Menschen zu gefährden und die Grundwerte unserer Demokratie anzugreifen“, sagte Plötzsch weiter. Er sei dankbar, dass der mutmaßliche Täter schnell gefasst werden konnte und hoffe auf ein Urteil, das zeige, „dass solche Taten keinen Platz in unserer Gesellschaft haben“. Er und andere Vertreter der Stadt wollen aus Rücksicht auf die geltenden Corona-Regelungen nicht am Prozess teilnehmen, dessen Verlauf aber verfolgen.

© dpa-infocom, dpa:210204-99-301962/2

Mitteilung der Bundesanwaltschaft

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dpa