Anonymous greift Türkei und Japan an

23.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:23 Uhr

Türkei/Japan (dk) Das Hackerkollektiv Anonymous richtet sich jetzt in ihrem virtuellen Kampf gegen den "Islamischen Staat" auch gegen die Türkei. Die Internetaktivisten werfen den Türken vor, den IS zu unterstützen. Auch Naturschutz liegt den Hackern am Herzen: In Japan haben Mitglieder von Anonymous fast 100 Internetseiten lahmgelegt, die mit dem Abschlachten von Walen oder Delfinen zu tun haben.

In den vergangenen Wochen hat Anonymous immer wieder für Aufmerksamkeit gesorgt. Nach den Anschlägen in Paris hatten die Internetaktivisten dem IS den virtuellen Krieg erklärt, Internetseiten der Terroristen lahmgelegt und Listen mit ihren Namen und Twitteraccount veröffentlicht. Jetzt wenden sich die Hacker auch gegen die vermeintlichen Unterstützer des IS. 

In einem Video wirft Anonymous dem türkischen Präsidenten Erdogan vor, unter anderem Öl vom IS zu kaufen und IS-Kämpfer in seinen Spitälern behandeln zu lassen. "Wir werden nicht akzeptieren, dass Erdogan den IS noch länger unterstützt", heißt es in dem Video weiter. Anonymous droht, die Internetseiten von Flughäfen, der Regierung und nicht zuletzt Banken lahmzulegen. Schon bevor die Botschaft veröffentlicht wurde, soll es Hackerangriffe auf rund 40.000 türkische Internetseiten gegeben haben. 

Auch in Japan sind Hacker des Kollektivs momentan am Werk: 97 Internetseiten sollen angegriffen worden sein, darunter auch Seiten von Behörden, Flughäfen und Nachrichtenorganisationen. Anonymous will auf die grausame Jagd auf Wale in Japan aufmerksam machen. Seit Jahrzehnten ist ein Verbot des Abschlachtens von Meerestieren den Hackern ein Anliegen, für das sie sich gemeinsam mit Tierschutzorganisationen stark machen.