Neuburg
Anker für Hilfesuchende

Außenwohngruppe von St. Johannes feiert 35-jähriges Bestehen

02.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:42 Uhr
Pilotprojekt mit Erfolg: Die Außenwohngruppe der Stiftung St. Johannes in Neuburg ist jetzt 35 Jahre alt geworden. Das feierten Bewohner und Team mit einem Gartenfest. −Foto: Stiftung St. Johannes

Neuburg (DK) Mit dem Bezug des Kolpinghauses in der Neuburger Innenstadt im Mai 1982 hat die Stiftung St. Johannes den Grundstein für eine Außenwohngruppe der Einrichtung gelegt. Jetzt feierte die Gruppe ihr 35-jähriges Bestehen des Wohnangebotes mit einem Gartenfest samt Grillabend.

Der Einladung gefolgt waren viele Nachbarn, Freunde und Familienangehörige. Für Stimmung sorgte Josef Braun auf seinem Akkordeon.

Gestartet war die Wohneinheit mit zunächst vier Plätzen für Menschen mit einer seelischen Beeinträchtigung. Mittlerweile leben 13 Personen aufgeteilt in vier Gruppen mit unterschiedlichen Betreuungsschwerpunkten in dem Haus. Gemeinsame Tagesausflüge und Urlaubsreisen schweißen die Gruppe zusammen und geben Halt. Gleichwohl das Zusammenleben in der Gruppe nicht auf Dauer ausgerichtet ist, sehen viele der Bewohner darin den rettenden Anker in der Notsituation. „Unsere Aufgabe besteht darin, den Mensch dort abzuholen, wo er steht und uns gemeinsam mit ihm auf den Weg zurück in das eigene Leben zu machen“, erläutert Einrichtungsleiterin Karin Klink-Hieber das Konzept des Hauses. Die Menschen, die dort leben, sollen vorrangig darin begleitet werden, in ihren eigenen Haushalt zurückzukehren oder in ein ambulant betreutes Wohnangebot zu wechseln.

Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die Bewohner den Umgang mit alltäglichen Situationen lernen und wiederholen sowie damit einhergehende Konflikte oder Krisen gekonnt lösen. Das pädagogische Konzept ist vom Gedanken der Inklusion geprägt: „Die Möglichkeit der Selbstbestimmung und der Teilhabe stehen im Mittelpunkt unserer Angebote“, betont Klink-Hieber. Die Lage des Hauses bietet dafür ideale Rahmenbedingungen. Bedingt durch die Lage nah am Zentrum können die Bewohner ihre persönlichen Besorgungen meist eigenständig und ohne Beförderungsmittel erledigen, kulturelle Angebote in der Stadt besuchen und am städtischen Leben teilhaben. In den 35 Jahren sind insgesamt 60 Personen ein- und wieder ausgezogen.