Roth
Anker für Familien

Neue Jugendhilfestation in der Rosenweiherstraße in Roth ist aus Zusammenschluss entstanden

05.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:59 Uhr

Trommlerische Begrüßung: Nach einem musikalischen Einstand der jugendlichen Trommlergruppe unter der Leitung von Gudrun Graf wird die Jugendhilfestation offiziell eingeweiht. - Foto: Tschapka

Roth (HK) Die neue Jugendhilfestation ist in der Rosenweiherstraße in Roth eröffnet worden. An der Stelle der heilpädagogischen Tagesstätte der Kinder- und Jugendhilfe Roth der Diakonie Neuendettelsau ist ein Zusammenschluss der Tagesstätte mit dem Ambulanten Erzieherischen Dienst entstanden.

Das Kreisjugendamt unterstützt durch das eigene Beratungsangebot die Arbeit dieser Einrichtungen, sodass der Kinder- und Jugendhilfe für Familien nun noch besser und umfassender unter die Arme gegriffen werden kann. Karl Schulz, Geschäftsführer der Rummelsberger Dienste für Menschen mit Behinderung (RDB), begrüßte nach einem musikalischen Einstand der jugendlichen Trommlergruppe unter der Leitung von Gudrun Graf die zahlreichen Gäste bei dieser offiziellen Eröffnung, darunter viele Stadträte, Verantwortliche der beteiligten Organisationen sowie Vertreter der Kirche. Die rege Teilnahme wertete er dafür, dass die bisherige hervorragende Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe entsprechend wahrgenommen werde und Interesse finde.

Die Frage sei nach wie vor, wie man Kinder und Familien im Landkreis am besten unterstütze. „Unsere Antwort auf diese Frage ist unsere neue Jugendhilfestation Roth“, sagte Schulz. In den vergangenen Jahren haben sich die Wege, die Prozesse, die Rahmenbedingungen und die Menschen stark verändert. Um dieser Veränderung gerecht zu werden, hat die Rummelsberger Diakonie ihre Dienste im Landkreis zusammengefasst. So steht die heilpädagogische Tagesstätte nicht mehr isoliert da, sondern ist jetzt mit dem ambulanten erzieherischen Dienst sowie den neuen und bestehenden Angeboten der Rummelsberger Diakonie für Kinder, Jugendliche und Familie vernetzt. Das ist laut Landrat Herbert Eckstein auch nötig, denn ihm sei aufgefallen, dass es heute zwar weniger Kinder gebe, dafür umso mehr Eltern, die sich schwer täten, ihren Nachwuchs auf einen guten Weg zu führen. „Prävention wird im Landkreis schon immer als das richtige Instrument angesehen, da klagen wir auch nicht über steigende Kosten“, sagte Eckstein. Je eher man helfe, desto eher fänden die Kinder zur Selbstständigkeit. „Allerdings darf so eine Einrichtung nicht zum Selbstzweck werden. Es muss immer hinterfragt werden, wie sich die Maßnahmen auswirken, und das Ziel der Selbstständigkeit darf nicht aus den Augen verloren werden“, ergänzte Eckstein. Er dankte allen Mitarbeitern für ihr Engagement und äußerte den Wunsch, dass vielleicht irgendwann einmal Einrichtungen dieser Art überflüssig werden würden.

„Kein Kind ist immer 100-prozentig auf der Spur“, sagte Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer. Er sei froh über eine solche Einrichtung in Roth, sie gebe den Kindern Leitplanken für ihre Entwicklung. Darüber hinaus nehme sie ihre Funktion für Kinder und Jugendliche aus dem ganzen Landkreis wahr. „Ich wünsche den Verantwortlichen das nötige Fingerspitzengefühl, um immer zur richtigen Zeit das Richtige für die Kinder zu tun“, sagte Edelhäußer.

Harald Frei, Vorstand der Rummelsberger Diakonie, freute sich, dass mit der Zusammenlegung ein neuer Schritt gewagt wurde, „und das in freundschaftlicher Weise“. Die Entwicklung vielfältigster Angebote habe eine große Tradition innerhalb ihres Jugendhilfeslogans „Keiner darf verloren gehen“, und gemeinsam mit allen Beteiligten möchte man so Lösungen anbieten, die weiterhelfen, und nicht dem Selbstzweck dienen. Freis besonderer Dank galt dem Jugendamtsleiter Manfred Korth, dem pädagogischen Leiter der Rummelsberger Dienste für junge Menschen gemeinnützige GmbH (RDJ), Olaf Forkel, sowie dem Leiter der Jugendhilfestation, Herbert Schärdel, die diesen Übergang fachlich und ruhig bewerkstelligt hätten.

Korth und Forkel hielten anschließend gemeinsam ein kurzes Referat zur Zukunft der Einrichtung, in dem sie sich einig waren, in Zukunft Bewährtes beizubehalten, aber auch Neues auszuprobieren.

Das Schlusswort hatte Einrichtungsleiter Herbert Schärdel, der den Gedanken, der hinter dem Zusammenschluss stecke, noch einmal zum Ausdruck brachte: dadurch eine moderne Jugendhilfelandschaft zu installieren, mit deren Hilfe Lösungen gefunden und Probleme überwunden werden sollen. Der Weg dazu sei es, verschiedene Hilfsarten zu verbinden. Nach der Segnung der Einrichtung durch Pfarrer Manfred Hohnhaus folgte ein Rundgang durch das Haus der neuen Jugendhilfestation.