Ingolstadt
Angriff auf den Archaeopteryx

28.07.2011 | Stand 03.12.2020, 2:34 Uhr

Ingolstadt (DK) „Dieser Fund wird für Entsetzen sorgen.“ Der chinesische Forscher Xing Xu ahnt wohl, was die Versteinerung auslösen könnte, die er vor Kurzem bei einem Fossilienhändler in seiner Heimat entdeckte: Mit ihrer Hilfe glaubt er nachweisen zu können, dass der Archaeopteryx, der Stolz der bayerischen Fossiliengeschichte, nicht der Übergang von den Dinosauriern zum Vogel war.

Der hühnergroße Xiaotingia zhengi, der vor rund 155 Millionen Jahren lebt, sei ein enger Verwandter des Archaeopteryx, dessen erste Versteinerung 1860 bei Solnhofen im Altmühltal entdeckt wurde. Das Problem ist nur, dass die Experten den chinesischen Archaeopteryx-Bruder nicht als Vogel einstufen, sondern als Dienonychosaurier. Die aber sind sang- und klanglos ausgestorben. Und wenn der Chinese kein Vogel gewesen sei, könnte auch der Eichstätter Flattermann nicht der Urvogel gewesen sein, so Xing Xu. Mal sehen, ob die Eichstätter sich von der Botschaft beeindrucken lassen. Am 11. August wird der Archaeopteryx groß gefeiert – mit einer eigenen Briefmarke.