Ehekirchen
Angespannter Haushalt

Ehekirchen: Rekord-Kreisumlage belastet Finanzen – Siebenstellige Personalkosten

02.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:42 Uhr
Die Breitbanderschließung spielt für die Gemeinde Ehekirchen eine wichtige Rolle – und eine kostspielige. Im aktuellen Haushalt sind fast 400 000 Euro für diesen Posten veranschlagt. −Foto: Wittmann

Ehekirchen (DK) Der neue Haushalt für Ehekirchen steht. In seiner Sitzung am Dienstagabend segnete der Gemeinderat den Etat in Höhne von 8,18 Millionen Euro einstimmig ab. Der Finanzplan bereitet den Politikern leichte Bauchschmerzen. Schließlich drücken knapp 3,4 Millionen Euro Schulden.

Ehekirchens Bürgermeister Günter Gamisch (Freie Wähler) wirkt ein wenig nachdenklich, wenn es über den Haushalt seiner Gemeinde für das laufende Jahr spricht. „Der Haushalt ist angespannt“, sagt er. Angenommen wurde der Finanzplan dennoch – und zwar einstimmig.

Etliche Bauprojekte reißen ein großes Loch in die Kasse. Für heuer sind insgesamt 1,6 Millionen Euro im Vermögenshaushalt veranschlagt. Dabei geht es unter anderem um die Breitbanderschließung im Gemeindegebiet (397 200 Euro), die Sanierung der Kläranlage Ehekirchen (135 000 Euro) und die Arbeiten an der Ortsdurchfahrt Weidorf (131 000 Euro). Knapp ein Drittel der Ausgaben des Vermögenshaushalts belaufen sich auf Grundstückskäufe, insgesamt sind es 901 000 Euro. „Wir gehen hier in Vorleistung. Es sind Investitionen in die Zukunft“, sagt Geschäftsleiter Stefan Fäustlin. Die Zahlen seien enorm, der Gegenwert in Form der Grundstücke jedoch vorhanden.

Die Kreisumlage für 2017 beläuft sich auf 1,71 Millionen Euro, 70 000 Euro mehr als im Vorjahr. „Das ist so viel wie nie“, sagt Fäustlin. Ein Drittel der gesamten Ausgaben des Verwaltungshaushaltes würden davon eingenommen. Weitere hohe Ausgaben in diesem Segment sind Personalkosten. Diese weisen sogar einen siebenstelligen Wert auf (1,02 Millionen Euro). Der Schuldenstand der Gemeinde beträgt zum Ende des Jahres voraussichtlich 3,40 Millionen Euro und damit über 800 000 Euro mehr als 2016. „Ein großer Batzen“, weiß auch Fäustlin. Der Geschäftsleiter betont, dass es sich um eine „seriöse Verschuldung“ handle. Zum Schuldenabbau sind im Haushalt für heuer rund 332 600 Euro anberaumt, die allerdings im prognostizierten Schuldenstand zum Ende des Jahres bereits verrechnet sind.

HAUSHALT IN ZAHLEN

Volumen

Gesamthaushalt: 8,18 Millionen Euro (Vorjahr: 8,25 Millionen)

Verwaltungshaushalt: 5,17 Millionen Euro (4,97 Millionen)

Vermögenshaushalt: 3 Millionen Euro (3,28 Millionen)

Einnahmen

Gewerbesteuer: 850 000 Euro (Vorjahr: 775 000)

Anteil der Einkommenssteuer: 1,88 Millionen Euro (1,77 Millionen)

Schlüsselzuweisungen: 714 000 Euro (731 320)

Ausgaben

Kreisumlage: 1,71 Millionen Euro (Vorjahr: 1,63 Millionen)

Gewerbesteuerumlage: 131 000 Euro (169 000)

Personal: 1,02 Millionen Euro (940 260).

Sonstiges

Zuführung zum Vermögenshaushalt: 149 250 Euro (Vorjahr: 172 550)

Entnahme aus der Allgemeinen Rücklage: 382 900 Euro (307 810)

Stand der Rücklagen zum Jahresende: 620 126 Euro (1 Million)

Schuldentilgung: 332 610 Euro (267 660)

Kreditaufnahmen: 1,2 Millionen Euro (750 000)

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