Angekündigte Schätze erwecken Neugierde

Wie die Bayerische Schlösserverwaltung für die große Sonderausstellung der Ottheinrichbibel in Neuburg wirbt

28.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:37 Uhr

Die Heilung des Taubstummen, bunt illustriert in der berühmten Ottheinrichbibel.

Neuburg (szs) Nicht weniger als „150 internationale Leihgaben von Spitzenwerken der Buchkunst, Tafelmalerei, Skulptur- und Goldschmiedekunst“ verspricht die Bayerische Schlösserverwaltung für die große Sonderausstellung rund um die Ottheinrichbibel in der Neuburger Schlosskapelle 2016. Doch was die Details der Schau betrifft, üben sich die Veranstalter in Schweigen.

Immerhin das Datum ist nicht geheim. Vom 12. Mai bis 7. August 2016 wird die Sonderausstellung in Neuburg zu sehen sein. Auch die Hauptattraktion steht fest: „Wichtigstes Exponat der Ausstellung ist die Ottheinrich-Bibel. Die Bayerische Staatsbibliothek stellt alle acht Bände dieser epochemachenden Bibelhandschrift als Leihgabe zur Verfügung, die so erstmals in ihrer gesamten Fülle mit zahlreichen Miniaturen aus beiden Schaffensperioden der Bibel präsentiert werden kann“, wirbt die Bayerische Schlösserverwaltung.

Doch um die restlichen 150 Exponate hüllen die Organisatoren einen großen Mantel des Schweigens – wenn auch einen ziemlich schillernden Mantel: „Um diesen Mittelpunkt werden die bedeutendsten Bibelhandschriften und Drucke aus der Epoche vom Spätmittelalter bis zur Reformation gruppiert. Zu den Meilensteinen der Buchmalerei und den frühen Drucken der Lutherbibel werden Höhepunkte der höfischen Schatzkunst aus dem Umfeld beider Auftraggeber der Bibel präsentiert“, heißt es in München. Das macht neugierig.

Der Bitte um konkretere Beschreibungen der Exponate möchte man aber nicht nachkommen. Immerhin präzisiert man: Tafelgemälde, Zeichnungen, Skulpturen und Tapisserien. „Vieles aus dem Kontext der Hofkunst Ottheinrichs und Ludwigs des Bärtigen wird dabei zum ersten Mal in Neuburg zu sehen sein“, erklärt Ines Holzmüller, die Pressesprecherin der Schlösserverwaltung. Es handele sich also um keine Neuauflage der Landesausstellung von 2005, sondern um eine „Zusammenstellung einzigartiger Highlights der Buch- und Schatzkunst aus den wichtigsten Bibliotheken und Museen Europas, die ihre Schätze für einen beschränkten Zeitraum von zwölf Wochen für die gemeinsame Präsentation mit der bedeutendsten Bibelhandschrift des Jahrhunderts vor der Reformation zur Verfügung stellen“. Aufgrund der vorgeschriebenen Ruhezeiten werden diese kostbaren Leihgaben laut den Organisatoren nach der Ausstellung für lange Jahre nicht mehr zu sehen sein. Auf insgesamt über 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden Stücke von 42 Leihgebern aus sechs Ländern präsentiert – sie stammen aus so entfernten Orten wie Chicago und von so prominenten Institutionen wie der Bibliotheca Apostolica Vaticana in Rom. „Von Basel bis Wien, von Prag bis Berlin spannt sich das Netz der Kooperationspartner, die das Konzept der Ausstellung überzeugte“, kündigen die Veranstalter an. Alles weitere wolle man erst kurz vor der Ausstellung verraten.

Auch die Schlosskapelle bleibt verschlossen. Sie wird restauriert und erst bei der Eröffnung wieder zugänglich gemacht. Auch ein umfangreiches Begleitprogramm und eine Vortragsreihe sind angekündigt. Details: Fehlanzeige. Offen einsehbar dagegen ist der Eintrittspreis: Der beträgt moderate 7,50 Euro inklusive Zugang zum Schlossmuseum. Weitere Infos gibt es unter der Adresse www.schloesser.bayern.de/deutsch/aktuell/aktuell/neuburg/ im Internet.