Angekommen!

20.11.2008 | Stand 03.12.2020, 5:24 Uhr

Eichstätt (DK) Am Bahnhof werden die neuen Studenten mit dem Auto abgeholt und direkt zu ihrer Wohnung gefahren. Wenn das Semester beginnt, gibt es für sie eine Führung durch die Universitätsbibliothek und auch bei der Immatrikulation in der Studentenkanzlei und bei Behördengängen steht ihnen ein Tutor zur Seite.

Solche Betreuungsangebote für ausländische Studierende gibt es an vielen Universitäten. Meist kümmern sich freiwillige Helfer um die Neuankömmlinge. An der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt hat sich dagegen ein anderes System etabliert: Die drei Politikstudenten Julian Steck, Franziska Nix und Hannah-Kristin Elenschneider leiten als bezahlte studentische Hilfskräfte den Arbeitskreis (AK) International, der die Austauschstudenten in Eichstätt betreut. "Der große Vorteil ist, dass wir drei allein für die Organisation zuständig sind. An anderen Universitäten ist das viel komplizierter, weil viele Freiwillige für alles zuständig sind", erklärt Hannah-Kristin Elenschneider.

Anfang November durften die drei Eichstätter Studenten beim Jahrestreffen der lokalen Erasmus-Initiativen in Bonn ihr Betreuungssystem in der Kategorie "Best Practice" vorstellen. Dieses Treffen wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) für Hochschulgruppen organisiert, die sich um ausländische Studierende kümmern. "Eigentlich funktioniert es ganz einfach: Bevor das Semester losgeht, bewerben sich bei uns interessierte Studenten, die gerne als Tutor einen oder mehrere Austauschstudenten betreuen würden. Wir teilen die Tutoren dann zu", sagt Julian Steck. Im Moment unterstützen 28 deutsche und ausländische Studenten den AK International in Eichstätt als ehrenamtliche Tutoren.

Die Zuteilung der Tutoren ist aber nur eine von vielen Aufgaben der drei Hilfskräfte. Jeden Mittwoch bieten sie eine Sprechstunde im Büro des Studentischen Konvents an, sie organisieren regelmäßig Filmabende, und einmal pro Monat machen sie mit den Austauschstudenten eine Exkursion in eine bayerische Stadt. Am 27. November veranstaltet der AK International außerdem in den Räumen der Katholischen Hochschulgemeinde einen bayerischen Abend mit bayerischem Fünfkampf, Essen und Live-Musik. "Den bayerischen Abend machen wir für alle Eichstätter Studenten. So kommen die Austauschstudenten ganz leicht mit den deutschen Studierenden in Kontakt und können sich besser kennen lernen", erklärt Julian Steck den Sinn des Abends.

Und nicht nur die Austauschstudenten profitieren von der Arbeit des AK International. "Es macht mir wahnsinnig Spaß, neue Studenten zu betreuen, und es hat mir auch geholfen, als ich selbst im Ausland war, weil ich wusste, was ich alles erledigen muss", meint Hannah-Kristin Elenschneider. "Außerdem habe ich viele neue Freunde dazu- gewonnen."