Angehörige ermuntern

23.11.2008 | Stand 03.12.2020, 5:24 Uhr

Bewohnerinnen und Bewohner des Regens-Wagner-Hauses und Mitglieder des Sachausschusses Behindertenseelsorge kamen beim Besuch der Einrichtung ins Gespräch. - Foto: kx

Gunzenhausen/Hilpoltstein (HK) Ein Rückblick auf sein Forum beim Diözesantag für Pfarrgemeinderäte im Oktober und neue Vorhaben für 2009 standen im Mittelpunkt der Sitzung des Sachausschusses für Behindertenseelsorge des Diözesanrates Eichstätt in Gunzenhausen.

Als Fazit der Gespräche beim Diözesantag zog Vorsitzender Günter Einsiedel vor rund 15 Ausschussmitgliedern und Gästen: "Angehörige müssen ermuntert werden, behinderte Menschen mit zur Kirche zu nehmen. Sonst funktioniert es nicht." Um hierfür eine Vertrauensbasis zu schaffen, sollen Pfarreien fachliche Anleitungen erhalten.

Zwei Menschen mit Behinderungen hätten beim Forum "Behindertenseelsorge" am Diözesantag eindrucksvoll erzählt, wie sie durch ihre Familien von Kindheit an unterstützt worden seien. Deutlich geworden sei auch, dass "Behinderung von Geburt an etwas anderes ist als später erworbene Behinderung. Menschen, die erst später behindert werden, fällt es wohl schwerer, mit den Einschränkungen umzugehen", berichtete Einsiedel über Erfahrungsberichte beim Forum. Er erinnerte zudem an den Hinweis, dass behinderte Menschen in größeren Städten von Sekten angesprochen würden, deren Mitglieder teilweise die Gebärdensprache beherrschten. "Um so wichtiger ist es, dass unsere Behindertenseelsorge auf einem klaren biblischen Boden steht, mit der wir Hoffnung vermitteln", folgerte der Vorsitzende.

Der stellvertretende Vorsitzende des Dekanatsrates Ingolstadt, Peter Sporrer, warb dafür, im Herbst kommenden Jahres einen Aktionstag "Behindertenarbeit" in Ingolstadt durchzuführen. Die Ausschussmitglieder begrüßten dies. Behindertenseelsorger Alfred Grimm hatte neue Transparente mitgebracht, auf denen sowohl die Ziele der Eichstätter Behindertenseelsorge als auch Aussagen von Betroffenen zu lesen waren. Grimm warb dafür, mit diesen ausleihbaren Materialien Informationsveranstaltungen in Pfarreien anzubieten, um für das Anliegen zu sensibilisieren. Er bot an, bei Interesse an solchen Veranstaltungen sowie Gottesdiensten für Menschen mit und ohne Behinderung aktiv teilzunehmen. Einen solchen Gottesdienst feierte Grimm nach der Sitzung in der Katholischen Stadtkirche St. Marien gemeinsam mit den Ausschussmitgliedern sowie geistig und mehrfach behinderten Menschen aus den Regens Wagner Häusern in Gunzenhausen und Absberg. Das Haus in Gunzenhausen stellte ferner deren Leiterin Maria Mydla mehreren Sachausschussmitgliedern vor und machte sie mit den Bewohnerinnen und Bewohnern bekannt. Nach ihrer Information leben dort derzeit 43 behinderte Frauen und Männer im Alter von 18 bis 76 Jahren in vier Wohngruppen. Vier weitere gehörten einer Gruppe "Wohntraining" an, die mehr Eigenständigkeit ermögliche: zum Beispiel selbst einkaufen zu gehen oder Fortbildungskurse zu besuchen.