Oktober
Angedacht

23.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:38 Uhr

Oktober – der goldene Oktober geht zu Ende. Ein heißer Sommer ist vorbei. Die letzten Früchte werden geerntet, die Tage werden sichtlich kürzer.

Vor ein paar Wochen bin ich noch durch ein Labyrinth in einem Maisfeld gegangen. Bald wusste ich nicht mehr wo hinten und wo vorne ist. Man kann sich darin finden und verlieren. Ein Sinnbild für unser Leben: Welches Ziel, welchen Sinn hat es?

Vor ein paar Tagen kam ich wieder vorbei, nur noch ein Stoppelfeld. Aber meine damaligen Gedanken sind mir geblieben: Welchen Sinn hat mein Leben? Um alte Antworten neu zu überdenken oder um neue Antworten zu suchen und zu finden. Diese Tage, besonders die letzten Tage des Monats, sind bestens geeignet darüber nachzudenken:

1. November – das Fest Allerheiligen: Heilige? In manchen Kirchen finden wir bunte Glasfenster, auf denen Heilige dargestellt sind. Leuchtet die Sonne durch ein solches Fenster, erscheinen sie im strahlenden Licht. Ihr Leuchten lässt uns etwas von der wunderbaren Herrlichkeit Gottes erahnen.

2. November – Allerseelen: Das Totengedenken und das Totengebet leben aus einer uralten Tradition. Wenn wir Angehörige, Freunde, Nachbarn auf dem Friedhof besuchen, dann steht wohl immer die Frage im Hintergrund: Was erwartet mich wohl, wenn ich tot bin?

Lothar Zenetti hat es so ausgedrückt: Menschen, die aus der Hoffnung leben, sehen weiter als bis zum Tod. Menschen, die aus der Liebe leben, sehen tiefer als bis zur Trennung. Menschen, die aus dem Glauben leben, sehen alles im Glanz des ewigen Lichtes.

P. Wolfgang Eggerbauer,

Kapuziner,

Cityseelsorge Ingolstadt