Vor
Angedacht

26.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:03 Uhr

Vor zwei Jahren ließ die evangelische Nachrichtenagentur "idea" eine Umfrage zum Himmelfahrtstag machen. Immerhin 40 Prozent der Befragten wussten noch, dass es um die "Himmelfahrt Jesu" geht, für die meisten aber er einfach ein erfreulicher Feiertag mehr. "Vatertag", so sagte die Mehrheit. Und für fünf Prozent ist der Tag gar eine Luftfahrtschau.

Wer wagt es da noch, vom christlichen Abendland zu sprechen?

Mit Pfingsten sieht es nicht besser aus. Nur die Hälfte der Befragten wusste um die Bedeutung des Festes. Viele rätselten herum: Himmelfahrt? Kreuzigung? Auferstehung? Die Mehrzahl der befragten Männer gab immerhin ehrlich zu, keine Ahnung zu haben, warum der Montag frei sei.

Wir machen als Kirchen, Gemeinden, als Christen anscheinend etwas falsch. Es ist eine Errungenschaft, dass christliche Festtage ihren Platz im staatlichen Feiertagskalender haben. Himmelfahrt - Pfingsten: Platt gesagt, Jesus ist gen Himmel aufgefahren, zehn Tage später wurde der heilige Geist Gottes über die Jünger Jesu ausgegossen. Etwas tief greifender gesagt: Himmelfahrt, Jesus ist nicht mehr da. Die Jünger sind keine Schüler mehr. Es liegt jetzt an ihnen, die Botschaft Jesu weiterzutragen und weiterzusagen. Und Pfingsten ist der Geburtstag der Kirche. Der heilige Geist, die schöpferische Kraft Gottes selbst, soll Christen und Gemeinden erfüllen und es ihnen ermöglichen, für Frieden, Gerechtigkeit und das Leben selbst einzutreten.

Von diesem Geist lebt die christliche Gemeinde bis heute. Paulus sagte es so: Lebt als Kinder des Lichts. Die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. (Epheser 5, 8b-9)

Pfarrer Andreas Jacubasch

St. Markus, Ingolstadt