Neuburg/Schrobenhausen
Angebot für Klinik ist beschlossene Sache

Kreistag stimmt in nicht öffentlicher Sitzung für Kauf des Neuburger Krankenhauses

24.02.2022 | Stand 22.09.2023, 23:55 Uhr
Begehrtes Objekt: Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gibt ein Angebot für den Kauf des Krankenhauses in Neuburg ab. Das hat der Kreistag am Donnerstag in nicht öffentlicher Sitzung beschlossen. −Foto: Haßfurter

Neuburg/Schrobenhausen - Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen hält an einer Übernahme des Krankenhauses in Neuburg fest. Dieses Ziel hat der Kreistag am Donnerstag mit einem Beschluss für ein Kaufangebot bekräftigt. Über die Details wahren alle Beteiligten aber Stillschweigen.

Der Kreistag setzt mit dem mehrheitlichen Beschluss den eingeschlagenen Kurs konsequent fort. "Wir kämpfen alle gemeinsam für die bestmögliche medizinische Versorgung in unserer Region", teilte Landrat Peter von der Grün (FW) im Anschluss an die nicht öffentliche Beratung in Schrobenhausen mit. Über den Verlauf der Sitzung und die Details des Beschlusses schwiegen die Mitglieder des Gremiums allerdings eisern.

Damit setzen die Verhandlungspartner den Kurs der vergangenen Monate fort. Seitdem die Katholische Jugendfürsorge (KJF) der Diözese Augsburg im November ihren Rückzug aus Neuburg und damit den Verkauf der knapp 300 Betten umfassenden Klinik verkündet hat, fließen die Informationen nur spärlich. Das hängt vor allem mit einer Vereinbarung der Beteiligten zusammen, Details des Verfahrens nicht öffentlich zu machen.

Angebot umfasst wohl Millionensumme

Klar ist aber, dass der Landkreis mit einer Millionensumme ins Rennen um das Neuburger Haus geht. Immerhin hat der Kreistag für den Haushalt in diesem Jahr eine Verpflichtungsermächtigung über insgesamt zehn Millionen Euro festgesetzt. Der Verwendungszweck: die Gesundheitsversorgung in Neuburg-Schrobenhausen. Welchen Teil dieser Summe das Angebot an den kirchlichen Sozialverband umfasst, bleibt aber ein Geheimnis. Dabei geht es wohl um einen mittleren einstelligen Millionenbetrag.

Ob dieser ausreicht, um das wichtige Krankenhaus in der Kreisstadt samt der dort angesiedelten Kinderklinik zu übernehmen, wird sich im März zeigen. Dann endet die Angebotsfrist. Im Rennen um die Einrichtung bekommt es Neuburg-Schrobenhausen mit mindestens einem Mitbewerber zu tun. Denn auch der Krankenhaus-Zweckverband Ingolstadt, der in der Großstadt das Klinikum betreibt, hat sein Interesse am Standort Neuburg bekundet. Für Landrat von der Grün - und übrigens auch das Gros der Kreisräte - wäre das aber ein Schritt in die falsche Richtung. Sie setzen darauf, die Gesundheitsversorgung mit dem Krankenhaus in Schrobenhausen sowie dem Geriatrie-Zentrum in Neuburg, beides bereits unter dem Dach des Landkreises, sowie der KJF-Klinik in kommunaler Hand zu vereinen. "Wir wollen ein Zeichen setzen und werden uns mit vollem Engagement für eine positive Entwicklung der Gesundheitsversorgung im Landkreis einsetzen", betonte der Landrat.

Bei Gesprächen in den vergangenen Wochen hatten sich die Fraktionen auf dieses Vorgehen geeinigt - auch weil sich die Verantwortlichen davon eine nachhaltige Klinikstruktur versprechen. Von der Grün sieht daher im deutlichen Beschluss des Gremiums auch ein Signal an das Personal der Häuser. "Wir werden auch in Zukunft jeden einzelnen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen", so der Kreischef. Gleichzeitig sieht er die Möglichkeit für den Landkreis, eine Vorreiterrolle einzunehmen.

Ergebnisoffener Prozess für die Zukunft

Dass dabei beide Klinikstandorte, also Neuburg und Schrobenhausen, von enormer Bedeutung sind, liegt auf der Hand. Nach dem Aufsichtsrat des Kreiskrankenhauses sowie den Fraktionssprechern hat sich nun auch der Kreistag mit den unterschiedlichen Szenarien befasst. Eine klare Tendenz gibt es zwar nicht. Klar ist allerdings, dass die Entscheidungsträger die Möglichkeiten für den Fall eines erfolgreichen Kaufs ergebnisoffen durchdenken wollen. Dass eine Schließung dabei keine Rolle spielen soll, liegt für von der Grün und Co. auf der Hand.

DK

Stefan Janda