Hilpoltstein
Angebot für ältere Bürger besser bekannt machen

Seniorenbeirat möchte mehr Besucher zu den Veranstaltungen locken – Lieferdienst von Geschäften angestrebt

21.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:24 Uhr

Ingrid Ludewig (links) ist die neue Stellvertreterin der Vorsitzenden Monika Bergauer (rechts). Neu im Vorstand ist Gisela Igl - Foto: Klier

Hilpoltstein (mkl) Bei der Herbstvollversammlung des Seniorenbeirats Hilpoltstein blickte die Vorsitzende Monika Bergauer auf das zu Ende gehende Jahr zurück und stellte die Ergebnisse der Seniorenbefragung vor.

Bergauer erinnerte an die vielen Aktivitäten wie den 14-tägigen Spielkreis und den Singkreis. Ebenso nannte sie die immer zahlreich besuchte „Musik im Caféhaus“, die zweimal im Jahr angeboten wird. Das Internetschnuppern und der Tagesausflug nach Forchheim wurden gut angenommen, genauso wie ein Begegnungsnachmittag bei Regens Wagner Zell, Vorträge zur Verkehrssicherheit und ein Seniorennachmittag in der Stadthalle.

Hauptthema des Abends war die Bekanntgabe der Ergebnisse einer Seniorenbefragung in Hilpoltstein, die im Rahmen des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts im Landkreis Roth durchgeführt worden war. Von den etwa 2500 ausgegebenen Fragebögen war fast die Hälfte beantwortet zurückgegeben worden. Die Fragen hatten sich mit vier Themen befasst: Wohnung und Wohnen, Pflege und Betreuung, Bürgerschaftliches Engagement sowie Infrastruktur, Mobilität und sonstige Probleme.

20 Prozent der Befragten wohnen demnach allein zu Hause, 30 Prozent befürchten spätere Schwierigkeiten in ihrem häuslichen Umfeld, etwa wegen fehlender Barrierefreiheit. Jeder dritte Befragte ist auf die Unterstützung anderer angewiesen. Zumeist sind es Angehörige, etwa 14 Prozent werden jedoch durch ambulante Dienste gepflegt. Freunde und Nachbarn spielen hier nur eine untergeordnete Rolle.

Zum Thema Bürgerschaftliches Engagement befragt, antworteten 22 Prozent, dass sie bereits ehrenamtlich tätig seien, weitere 28 Prozent würden ein Amt übernehmen, wenn sie eine passende Aufgabe finden würden. Hier seien Unterstützung, Fortbildung und Anerkennung ehrenamtlicher Tätigkeiten gefragt. Mit der Ehrung der „Stillen Helfer“ leiste die Stadt Hilpoltstein bereits einen wichtigen Beitrag.

Da etwa ein Fünftel der Befragten auf eine Gehhilfe angewiesen ist, sieht man ein Defizit bei der Erreichbarkeit von Versorgungseinrichtungen. Fehlende Geländer an Treppen, fehlende Aufzüge, nicht abgesenkte Bordsteinkanten, zugeparkte Gehsteige, zu wenig öffentliche Toiletten und das Fehlen eines Drogeriemarktes waren einige der angeführten Kritikpunkte. Kritisiert wurde auch die schlechte Betreuung im öffentlichen Personennahverkehr, vor allem am Bahnhof Allersberg. Einig war man sich, dass es vonseiten der Stadt ausreichende Angebote für Senioren gibt. Diese sollte man auch bei jüngeren Senioren bekannt machen. Es wurde angeregt, entsprechende Veranstaltungen gezielt nach Altersgruppen anzubieten.

Als Vorbereitung zur Einrichtung eines „Lieferbringservices“ hatte der Seniorenbeirat 31 Geschäfte in Hilpoltstein angeschrieben. Nur ein Teil hatte geantwortet. Im Entwurf eines Faltblattes, das nach endgültiger Fertigstellung ausgelegt werden soll, sind 15 Unternehmen aufgeführt, die mit unterschiedlichen Serviceangeboten weniger mobile Senioren versorgen wollen: Gärtnerei Altmann, AWO-Hilpoltstein, Obst und Gemüse Arslan, Bäckerei Brandmeyr, Winklers Backshop aus Meckenhausen, Café Bistro 1601, Caritas Sozialstation, Sanitätshaus Draxler, Edeka-Markt, die Getränkemärkte Herzog und Kaiser, Pizzeria und Eiscafé Miacara, der Milchhof Walter sowie die Burgapotheke, die Fürstenhof-Apotheke und die Neue Apotheke.

Schließlich konnten zwei neue Mitglieder für den Seniorenbeirat gewonnen werden. Nach dem Ausscheiden von Ruth Grünwedel, hat Ingrid Ludewig ihre Stelle als stellvertretende Vorsitzende eingenommen. Neu im Vorstand und im Seniorenbeirat ist Gisela Igl. Die Frühjahrsvollversammlung des Seniorenbeirats wird im April stattfinden.