Ingolstadt
Anfänger und alte Hasen

24.01.2011 | Stand 03.12.2020, 3:14 Uhr

So sehen Sieger aus: The Excess aus Altmannstein haben im vergangenen Jahr die Publikumswertung gewonnen. In diesem Jahr sind sie noch einmal als "Special Guest" zu hören. - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Bühne frei für den Nachwuchs! Am 18. und 19. Februar gilt es für 17 Bands in der Fronte Jury und Publikum zu begeistern. Ein Sieg beim Bandwettbewerb kann die Karriere durchaus beflügeln.

Von Premierenfieber ist bei den Mitglieder von Supersonic noch nichts zu spüren. Die Band aus Schülern des Ingolstädter Katharinen-Gymnasiums tritt heuer das erste Mal beim Maxi-DSL-Bandwettbewerb in der Fronte an. Es ist zwar noch ein bisschen hin, aber langsam denken die sieben Musiker darüber nach, die Probenintensität zu steigern. Bisher proben sie noch ein mal die Woche. "Wir haben schon auch einen künstlerischen Anspruch", betont Bassist Matthias Staudacher. "Wir wollen nicht nur unterhalten."  

Dass ein solches Konzept beim Wettbewerb funktionieren kann, haben im vergangenen Jahr The Excess aus Altmannstein (Kreis Eichstätt) bewiesen. Mit ihrem Auftritt gewannen sie die Publikumswertung. In diesem Jahr sind sie außer Konkurrenz bei der Veranstaltung zu hören. "Es ist schon etwas anderes als im Wettbewerb zu spielen", sagt Andreas Pesl, der bei den Schambachtalern am Bass steht. "Der Druck ist weg und wir können einfach nur Spaß auf der Bühne haben."

Der Sieg im vergangenen Jahr sei "durchaus hilfreich" gewesen". Lief es für The Excess schon zuvor gut, ging es im vergangenen Jahr "so richtig vorwärts". Knapp 20 Konzerte haben sie in der Zeit gegeben. Unter anderem eines mit La Brass Banda im Zirkus Krone in München. Die bekannte Bläserkombo ist auch über Videos vom vergangenen Ingolstädter Band-Wettbewerb auf The Excess aufmerksam geworden. Mittlerweile ist die zweite CD in Arbeit, ein Musikvideo abgedreht. "Es ist stressig, aber macht noch immer viel Spaß", versichert Pesl.

Einer der Sieg-Anwärter ist in diesem Jahr Poem. Das Duo aus Ingolstadt landete 2010 in der Publikums- und Jury-Wertung auf dem 2. Platz. "Total überrascht" seien sie gewesen, erzählt Christian Hofmeier. Vor allem, weil der Auftritt im vergangenen Jahr einigermaßen improvisiert war. Nach dem Ausfall ihres Schlagzeugers mussten Hofmeier und Kompagnon Sascha Fersch zu zweit auf die Bühne. Nach dem Erfolg beim Bandwettbewerb sind sie bei dieser Formation geblieben. Gute Nachrichten für Poem, schlechte für den Drummer.

Nach dem Wettbewerb ging es auch für Poem weiter aufwärts. Das Jurymitglied Bernd Schweinar hat sie kurzerhand in das Förderprogramm By-On aufgenommen. Dazu gehören Gesangsunterricht, Tipps zur Vermarktung und das Vermitteln von Auftritten. Den Auftritt beim Wettbewerb nutzen die beiden ambitionierten Musiker als Experimentierfeld, um Neues vor Publikum auszuprobieren. "Es wird auch eine Überraschung geben", so Hofmeier.

Wer beim Maxi-DSL-Wettbewerb antreten darf, entscheiden Lazi Lazarus und Markus Bauch. Sie hören sich durch die eingeschickten Aufnahmen der Bewerber. Rund 50 Bands haben sich in diesem Jahr beworben. "Ich kann mir nicht alle Lieder ganz anhören", sagt Bauch. "Wenn nach dem Intro nicht gleich was Vernünftiges passiert, wird es schwierig." Auch wie sich die Gruppen präsentieren, etwa auf dem Bandfoto, spielt eine Rolle. Unwichtig allerdings ist, woher die Band stammt. So kommt es, dass von den 17 Bands, die bei der mittlerweile 14. Auflage antreten, nur etwa die Hälfte in der Region beheimatet sind. Die Formation Sepp reist bereits zum zweiten Mal aus Lenggries an.

Vielleicht wird man auch von Supersonic bald überregional hören. Eine Hürde müssen die Musiker allerdings noch nehmen. Drei von ihnen machen heuer Abitur, ob die Band diese Zäsur übersteht ist unsicher. "Wir wissen noch nicht einmal, was wir nach dem Abi machen wollen", sagt Staudacher. Vielleicht hilft der Bandwettbewerb bei der Entscheidung.