Neuburg
Anerkennung für viele Jahre Ehrenamt

20 Persönlichkeiten wurden jetzt offiziell für ihr oft langjähriges Engagement ausgezeichnet

27.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:38 Uhr

Gruppenbild der 20 Geehrten gemeinsam mit stellvertretender Landrätin Sabine Schneider (vorne 4. v.l.) , Bürgermeistern und Dekan Werner Dippel. - Foto: Heumann

Neuburg (lm) Großer Bahnhof und viele Blitzlichter auf die "Helden im Hintergrund", wie sie stellvertretende Landrätin Sabine Schneider titulierte. Im Flachslandensaal des Jagdschlösschens Hessellohe wurden 20 Persönlichkeiten für ihr oft vieljähriges Engagement im Ehrenamt ausgezeichnet.

Schneider, kurzfristig für Landrat Roland Weigert eingesprungen, würdigte die Wichtigkeit des Ehrenamts für ein funktionierendes Gemeinwesen und für eine lebenswerte Heimat. Wie sehr es ihr ein Anliegen ist, diese Ehrungen vorzunehmen, wurde spätestens dann spürbar, als Sabine Schneider über den protokollarischen Text hinaus für jeden der Geehrten noch persönliche Worte fand, die Dank und Bewunderung für das Geleistete verbanden.

Die höchste Auszeichnung an diesem Tag wurde Xaver Ottinger aus Brunnen zuteil, der mehr als vier Jahrzehnte die Chormusik über seine Heimatgemeinde hinaus praktisch im gesamten südlichen Landkreis prägte. Und bis jetzt beweist Ottinger mit seiner Arbeit, dass Männerchöre keine angestaubte Betätigung älterer Herren sind, sondern sehr wohl auch die Jugend erreichen. Von Sabine Schneider nahm der Mehrfach-Chorleiter jetzt die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik in Empfang.

Mindestens für eine Generation gilt: Wolfgang Murr ist das personifizierte THW in Neuburg. Praktisch seit der Jahrtausendwende weiß ihn die Katastrophenschutz-Organisation in verantwortlicher Funktion, etliche Jahre davon als Ortsbeauftragter und jetzt als Verwaltungsbeauftragter des Stabs. Dafür gab's jetzt das vom Innenminister verliehene Ehrenzeichen am Bande für langjährige Dienstzeit beim THW.

Auf 18 Jahre ehrenamtliches Engagement, im Gemeinderat und in diversen Ausschüssen, blickt Eva Hackenberg in Rennertshofen zurück. Dafür ausgezeichnet wurde sie mit der Dankurkunde des Innenministers für besondere Verdienste für die kommunale Selbstverwaltung. Ebenso wie Hans Hammer, dessen Engagement als Kreisheimatpfleger seit zwei Jahrzehnten vorrangig auf den Schwerpunkten Tracht, Brauchtum und Volksmusik liegt, die Hans Hammer allesamt selbst aktiv und passioniert pflegt.

Stolze 16 Mal galt es, das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für nicht alltägliches ehrenamtliches Engagement auszuhändigen. Die Geehrten: Anna und Manfred Ludwig: Der langjährige Burgheimer Bürgermeister wurde an diesem Tag ausnahmsweise nicht für sein politisches Engagement geehrt. Seit zwei Jahrzehnten schon ist das Ehepaar im Krankenbesuchsdienst der Pfarreiengemeinschaft Burgheim viele Stunden im Einsatz. Beide sind bekannt für ihre einfühlsame Zuwendung und ihr stets geduldiges Zuhören.

Dasselbe gilt für Ursula Löhle. Wie den Ludwigs wird auch ihr kein Weg ins Neuburger Krankenhaus zu mühsam und zu anstrengend. Ursula Löhle leiste, attestiert ihr Dekan und Ortsgeistlicher Werner Dippel, einen wertvollen Beitrag zur Seelsorge.

Mehr als drei Jahrzehnte war die Oberhausenerin Gertrud Göbel das Gesicht des Neuburger Weltladens. Schon 1985 war sie bei der Gründung der "Aktion 3. Welt" dabei, machten aktiv den zweimaligen Umzug des Ladens mit. Ihre Überzeugung und ihr Einsatz gelten fair gehandelten Lebensmitteln.

Gertraud Jester ist seit über drei Jahrzehnten Vorsitzende des Pfarrgemeinderates in Leidling, vertritt den Ort auch im Pastoralrat und stemmte in der Zeit viele Aktionen zur finanziellen Unterstützung der Kirchenrenovierung von St. Georg. Als Lektorin, Kommunionhelferin und Vorbeterin hält sie zwischenzeitlich auch Wort-Gottes-Feiern und Andachten.

Monika Sandner prägt seit 25 Jahren entscheidend die Erfolgsgeschichte des Donau-Ruder-Clubs in Neuburg. Die Medaillen, die ihre Schützlinge einheimsten, sind kaum noch zu zählen. Viermal wöchentlich trainiert die einst selbst höchst erfolgreiche Kanutin den Schüler-Nachwuchs des Clubs. Und jedes Training heißt zehn Kilometer, flussaufwärts versteht sich. Und die Presseberichte, die Monika Sandner für ihren Sport verfasst, sind stets druckreif.

Walburga Reitberger ist seit 25 Jahren Ortsbäuerin von Waidhofen, gehörte etliche Jahre auch dem Kreisvorstand an. Viel hat sie bewegt, und bleibend ist Walburga Reitbergers Beitrag für das neu aufgelegte Bayerische Liederbuch als eifrige Noten-Beschafferin.

Karin Klink in Königmoos ist gleichermaßen Aktivposten im örtlichen Gartenbauverein wie bei der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Untermaxfeld, wo die Frau bereits seit zwölf Jahren als Kirchenvorsteherin fungiert.

Als Mutter der letzten Rosenkönigin in Karlshuld war Martina Kösel rund 8000 Kilometer mit dem eigenen Auto unterwegs, damit die Tochter das Moos und den örtlichen Gartenbauverein bei vielen Anlässen repräsentieren konnte. Martina Kösel plant und organisiert aber nicht nur im Festausschuss, spätestens beim Herausputzen der sieben vereinseigenen Festwagen legt sie tatkräftig Hand mit an.

50 Jahre war Konrad Leinfelder Organist in der Pfarrkirche St. Mauritius in Emskeim, war stets zur Stelle zu jedem Anlass, wenn er gebraucht wurde. Und ebenso selbstlos wie selbstverständlich sprang er als Organist in Rohrbach, Konstein und Wellheim ein.

Um die Fischerei in Neuburg und letztlich in der gesamten Region wäre es heute ohne Josef Hubbauer nicht so bestellt. Unerbittlich focht er mit Kraftwerksbetreibern wie öffentlicher Hand um die Rechte der Fischer. Die Fischerei aber verstand Hubbauer stets auch als aktiven Naturschutz, unermüdlich auch sein Einsatz für die Donau-Auen. Das von ihm entwickelte Ausbildungskonzept ursprünglich für die Neuburger Fischereijugend wird heute bayernweit praktiziert.

Seit 40 Jahren engagiert sich Rudolf Quass für den Obst- und Gartenbauverein in Karlskron, 33 Jahre war er dessen Vorsitzender. Unzählige Pflanzaktionen, die jährlichen Radifeste, die Aktion "Saubere Landschaft" und die Teilnahme am gemeindlichen Ferienprogramm sind nur einige Stichworte.

Ähnlich lange engagiert sich der Karlshulder Josef Walter für die Veteranen und Reservisten, 29 Jahre als Vorsitzender. Mit der von ihm initiierten Restaurierung der Fahne aus dem Jahr 1873 sicherte er die älteste Vereinsfahne im Altlandkreis. Das rare Stück ist heute in der Sammlung des Kulturhistorischen Vereins Donaumoos.

Vielfach und vielseitig setzt sich Bernhard Hanke für den Schrobenhausener Stadtteil Steingriff ein. Bei der örtlichen Einigkeit war er Schützenmeister, Schriftführer, Schatzmeister und Chronist. In seine Zeit als Vorsitzender fallen der Bau der neuen Schießanlage wie die Ausrichtung des Gauschießens. Für die Filialkirchenstiftung Dreifaltigkeit ist Hanke Kirchenpfleger und Mesner. Ein Mann wie er gehört natürlich auch zu den Gründungsmitgliedern der "Stoagriffer Originale & Co."

Selbst passionierter (wie guter) Tennisspieler ist Michael Bulgrin seit vielen Jahren die Triebfeder für den weißen Sport in Königsmoos. Er war Gründungsmitglied und ist bis heute Mannschaftsführer, kümmert sich aber auch um die finanziellen Belange des Vereins.

Kaum Mitglied war Thomas Bauch auch schon 2. Vorsitzender. Jetzt ist er 1. Vorsitzender und Jugendleiter der Schützenfreunde 1970 in Burgheim. Trendsport wie Tradition liegen ihm gleichermaßen am Herzen. Auf seine Initiative hin bildeten sich eine Lichtgewehrmannschaft und eine Böllergruppe. Daneben engagiert sich Bauch auch in der Kirchenverwaltung und in der Projektgruppe "Burgheim fit - mach mit".