Gungolding
Anerkennung für einen "ruhenden Pol"

Bayerischer Bauernverband ernennt Egid Nunner aus Kösching zum Kreisobmann ehrenhalber

03.07.2012 | Stand 03.12.2020, 1:19 Uhr

Der langjährige BBV-Kreisobmann Egid Nunner wurde gestern zum Ehren-Kreisobmann ernannt (von links): BBV-Bezirkspräsident Anton Kreitmair, Kreisbäuerin Christa Weber, Egid Nunner und Kreisobmann Josef Kroll. - Fotos: baj

Gungolding (EK) Die Ortsbäuerinnen und Ortsobmänner des Bayerischen Bauernverbands haben sich teilweise Jahrzehnte für die Belange der Landwirtschaft eingesetzt. Gestern erfuhren viele von ihnen Anerkennung für ihr Wirken. Egid Nunner aus Kösching wurde sogar zum Ehren-Kreisobmann ernannt.

Zahlreiche ehemalige und aktive Ortsbäuerinnen und Ortsobmänner des BBV aus dem gesamten Landkreis Eichstätt und der Stadt Ingolstadt waren gestern in Gungolding zu einem „Ehren-Vormittag“ zusammengekommen. Landrat Anton Knapp sprach den Anwesenden seine persönliche Wertschätzung und die des Landkreises aus. Wer als Landwirt oder Bäuerin eine solche Aufgabe übernehme, stehe mitten im Leben. Da gelte das Engagement nicht nur Hof und Familie, sondern auch dem sozialen, politischen und kulturellen Bereich. „Die Aufgabe bringt Anspannung mit sich, aber auch eine persönliche Bereicherung“, sagte Knapp. Das sei eine großartige Leistung: „Ohne die Ortsbäuerinnen und Obmänner wäre das Leben in den Dörfern ärmer.“

Anton Kreitmair, BBV-Bezirkspräsident von Oberbayern, der die Nachfolge von Max Weichenrieder übernommen hat, stellte die Lage seines Verbands in sehr helles Licht: „Der BBV steht so gut da wie noch nie. Wir – und damit meine ich uns alle – sind selbstbewusst.“ In der Vergangenheit sei versucht worden, einen Keil innerhalb der Landwirtschaft zu treiben. Das sei jedoch nicht gelungen. Für ein Miteinander in den Dörfern zu sorgen, sei eine der wichtigsten Aufgaben des Verbands und seiner Funktionsträger.

Ähnlich beurteilte der Eichstätter Kreisobmann Josef Kroll die Situation. Bei dem Streit um die Milchpreise sei es manchem darum gegangen, „die heile Welt des Verbands“ zerstören zu wollen. „Die Mehrheit ist unseren Weg mitgegangen. Jetzt sieht man, dass dieser Weg der richtige war.“

Nachdem die langjährige Kreisbäuerin Rosa Bauernfeind bereits vor einiger Zeit zur Ehren-Kreisbäuerin ernannt worden war, erhielt nun auch Egid Nunner dieser Auszeichnung. Der Köschinger wirkte 15 Jahre als Kreisobmann, war zuvor fünf Jahre Stellvertreter und arbeitet seit 1972, also 40 Jahre, aktiv im BBV mit. Kreitmair bezeichnete Egid Nunner als jemanden, der immer nach Lösungen gesucht habe. Zwar sei er stets ein ruhender Pol gewesen, sehr ruhig und ausgeglichen. „Aber er hat immer gewusst, was er wollte. Und in seinem Dorf hat er es verstanden, die Bauern zusammenzuhalten.“ Auch sonst ging der Bezirkspräsident auf die vielfältigen Ehrenämter, Aufgaben und politische Tätigkeiten Nunners ein und hob besonders seine Tätigkeit als Einsatzleiter der Rodegemeinschaft für Zuckerrüben hervor, die er 23 Jahre lang ausgeübt hat. Diesen Vormittag solle Nunner nicht als Schlussstrich verstehen, sondern er solle sich weiterhin eingebunden sehen in das Verbandsleben. Gemeinsam mit Kreisobmann Josef Kroll und Kreisbäuerin Christa Weber übergab Kreitmair die entsprechende Urkunde an Egid Nunner.

„Eigentlich zu viel der Ehre“, bemerkte Nunner bei seiner Dankesrede. „Ich hab’ nicht gedacht, dass ich das 40 Jahre aushalte. Einer allein kann eine solche Arbeit nur sehr, sehr schwer bewältigen. Man braucht tüchtige Leute.“ Und die habe er stets an seiner Seite gehabt. Im Hinblick auf die Fußball-EM bemerkte er: „Unser Berufsverband ist sehr gut aufgestellt. Wir können das Spiel nicht verlieren. Da blicke ich optimistisch in die Zukunft. Nur wenn wir uns nicht mehr vertragen, sehe ich Gefahr.“ Sein Dank galt gleichzeitig seiner Frau Fanny, Antreiberin und wichtige Stütze gleichermaßen.

Auch Rosa Bauernfeind bedankte sich nochmals und freute sich weiter auf gute Zusammenarbeit. Ihre Nachfolgerin Christa Weber schloss die Sitzung mit den besten Segenswünschen.

Mit humorvollen Liedern sorgten die Geschwister Reitberger, Bernhard Reitberger und Michaela Lederer aus Diepoltshofen bei Schrobenhausen, für den musikalischen Rahmen.