Marienheim
Andreas Weis zum Ortssprecher gewählt

Bürger aus Marienheim und Zell sehen Probleme mit neuer Trassenführung der Bundesstraße

03.06.2014 | Stand 02.12.2020, 22:37 Uhr

Der Berufsschullehrer Andreas Weis wurde zum Ortssprecher von Marienheim gewählt, Bürgermeister Rüdiger Vogt gratuliert - Fotos: Heumann

Marienheim (lm) Nach dem Ausscheiden von Vallabh Patel (SPD) aus dem Stadtrat stellte sich die Frage nach dem Ortssprecher für Marienheim und Zell. Deutlich mehr als das vorgeschriebene Drittel hatte den Antrag denn auch unterschrieben. Und Heinz Mader, (kl.

Bild) der sich nach zwei Perioden nicht mehr zur Wiederwahl stellte, hatte offensichtlich den Richtigen als seinen Nachfolger ausgeguckt. Der neue Ortssprecher heißt Andreas Weis.

Er ist 38 Jahre alt, von Beruf gelernter Schreiner und heute als Berufsschullehrer in Eichstätt tätig. Weis ist gebürtiger wie überzeugter Marienheimer, bläst die Tuba im örtlichen Posaunenchor, engagiert sich bei der Feuerwehr und machte gleich am Wahltag deutlich, dass er das neue Amt richtig ernst nimmt. Mangel an Themen und Sorgen herrscht gewiss nicht. Die Pläne für die neue B 16, wie sie seit ein paar Wochen im Gespräch sind, lassen in Marienheim die Alarmglocken schrillen.

Als erste meldeten sich auf der Bürgerversammlung am Montagabend die Pferdefreunde zu Wort, deren Areal direkt von den Planüberlegungen des Straßenbauamtes tangiert wäre. „Wir wollen die Straße überhaupt nicht“, tönte es sogleich aus der Runde. Der neue Ortssprecher präzisiert: „Wir wollen sie auf jeden Fall nicht in dieser Form“, sprich, dass die neue Trassenführung zwischen Rödenhof und Zell wieder auf die alte B 16 träfe. Da aber meldet sich sogleich erster Zeller Protest, das bei anderer Straßenführung Alt- und Neuzell geteilt würde.

Spätestens jetzt war klar, dass die in der Gemeindeordnung so eigentlich nicht vorgesehene Regelung, wonach Marienheim und Zell jeweils ihren eigenen Vertreter im Stadtrat bekommen, sehr wohl seine Richtigkeit hat. Streng dem Gesetz nach hätte es beide Funktionen bislang überhaupt nicht geben müssen, weil die ehemals selbstständige Gemeinde mit SPD-Mann Patel im Stadtrat vertreten war. Das Schloss Grünau, wo Patel lebt, war einst ja Gemeindeteil von Zell. Wegen der großen räumlichen Distanzen aber und der spezifischen Probleme, der direkten Flugplatz-Nachbarschaft, hatte sich in der Vergangenheit die gefundene Lösung bewährt: Marienheim/Zell wählt einen gemeinsamen Ortssprecher, der dabei nicht zum Zug gekommene Ort bekommt zusätzlich einen Ortsbeauftragten. Dieser hat zwar praktisch die gleichen Rechte und Pflichten wie ein Ortssprecher, wird aber nicht direkt von den Bürgern gewählt, sondern auf deren Vorschlag hin vom Stadtrat bestimmt. Ergo gab es auf der Bürgerversammlung am Montag mit Andreas Weis auch lediglich erst einen neuen Ortssprecher.

Dieser hatte sich mit 81 zu 38 Stimmen gegen Roland Habermeier durchgesetzt, was in etwa im Stimmenverhältnis auch die Bevölkerungsanteile der beiden Ortschaften spiegelt. Es besteht indes nicht der geringste Zweifel, dass der Stadtrat Habermeier, der das Amt ja auch in Vergangenheit schon innehatte, wieder zum Ortsbeauftragten für Zell bestellen wird.