Osijek
Andrea Heckner gewinnt Silbermedaille im Team

Hitzhofener Schützen sind beim Weltcup in Osijek erfolgreich - Paul Fröhlich ist auf Platz zwölf zweitbester Deutscher

01.07.2021 | Stand 27.08.2021, 3:34 Uhr
Daumen hoch für diese Leistung: Andrea Heckner und Paul Fröhlich freuen sich über gute Ergebnisse beim Weltcup im kroatischen Osijek. −Foto: SV Hitzhofen/Oberzell

Osijek/Hitzhofen - Für die Hitzhofener Bundesligaschützen Andrea Heckner und Paul Fröhlich ist der ISSF-Weltcup Ende Juni im kroatischen Osijek eine Premiere gewesen.

Zwar waren beide bereits in Junioren-Weltcups mit der Luftpistole an den Start gegangen, dieses Mal aber entschied Bundestrainerin Barbara Georgi, die beiden zum Weltcup in der Damen/Schützenklasse mitzunehmen.

Dass sie diese Entscheidung nicht bereuen sollte, zeigten sowohl Fröhlich als auch Heckner mit beachtlichen Erfolgen im internationalen Wettkampf mit der Weltspitze. Fröhlich verpasste mit seinem zwölften Platz nur knapp das Finale der besten Acht. Heckner überzeugte mit dem deutschen Frauenteam und gewann im Teamwettbewerb die Silbermedaille mit der Luftpistole - es war ihr erster Einsatz beim Weltcup. Zusammen mit Carina Wimmer und Sandra Reitz mussten sich die DSB-Damen im Gold-Medal-Match nur starken Bulgarinnen geschlagen geben und ließen wenige Wochen vor den Olympischen Spielen die restliche Weltspitze hinter sich.

Dabei waren zunächst viele Augen auf Wimmer gerichtet, die wenige Wochen zuvor Europameisterin geworden war und nur einen Tag vor dem Teamwettbewerb Weltcupsilber einfahren konnte. Bereits im Qualifikationsdurchlauf zeigten aber auch Reitz und Heckner ihre individuelle Klasse und so konnte das deutsche Team mit einer geschlossenen Leistung (Wimmer und Reitz jeweils 192 Ringe, Heckner 191 Ringe) mit starken 575 Ringen und nur einem Ring weniger als die Bulgarinnen mit dem zweiten Platz ins Finale um Gold einziehen.

Im Finale des Weltcups wird dann in einem anderen Modus geschossen. Jede der drei Schützinnen eines Teams gibt pro Serie einen Schuss ab, der in Zehntelringen gewertet wird. Die Summen der Schüsse werden dann verglichen. Das Team mit der höheren Summe erhält zwei Punkte, bei einem Unentschieden erhält jedes Team einen Punkt. Die Mannschaft, die zuerst mehr als 15 Punkte erreicht hat, gewinnt das Finale. Dieser Modus ist vor allem bei den Zuschauern sehr beliebt, da die Führung schnell wechseln kann.

Die deutschen Frauen kamen in der kroatischen Hitze, die auch in der Schießhalle zu spüren war, nicht optimal in den Kampf um Gold. Beim Stand von 8:2 für Bulgarien konnten die Zuschauer in der Halle und am Livestream im Internet beobachten, wie die Bundestrainerin ihren Athletinnen nochmals Anweisungen gab und kühle Luft zufächelte. Beim Stand von 4:12 aus deutscher Sicht schien das Finale bereits verloren. Den Deutschen gelang es jedoch, sich wieder auf ein 10:12 heranzukämpfen, doch die Bulgarinnen behielten in der Hitze den kühleren Kopf und sicherten sich mit 16:10 Punkten den Sieg.

Dennoch war die Freude im deutschen Team riesig. Vor allem für Heckner, die gleich bei ihrem ersten Weltcupeinsatz eine Medaille mit nach Hitzhofen bringen konnte. "Es war unglaublich cool, bei so einem Wettkampf mit einem so tollen Team im Finale stehen zu dürfen. Es hat unglaublich Spaß gemacht und ich nehme viele tolle Erinnerungen und Erfahrungen mit nach Hause", erzählt Heckner.

Am Tag zuvor hatte auch Fröhlich seinen Einsatz im Weltcup. Der Hitzhofener musste in der Schützenklasse gegen die Weltelite sein Können mit der Luftpistole unter Beweis stellen. Für viele der angetretenen Sportler war der Wettkampf wenige Wochen vor den Olympischen Spielen in Tokio die ideale Vorbereitung. Umso schwerer sollte es also werden, sich in diesem starken Teilnehmerfeld hervorzuheben und eine gute Platzierung zu erreichen.

Doch genau das gelang dem Bundesligaschützen des SV Hitzhofen/Oberzell großartig. Konzentriert schoss Fröhlich mit einer sehr konstanten Leistung über die gesamten 60 Wettkampfschuss (96, 95, 96, 99, 96, 96) und vor allem einer starken vierten Wettkampfserie mit nur einem Neuner. So stand am Ende der Qualifikationsrunde mit 578 Ringen ein zwölfter Platz auf der Anzeigetafel - nur zwei Ringe an Platz acht, der zum Einzug ins Finale gereicht hätte, vorbei. Dennoch hatte der Sportpolizist keinen Grund, traurig zu sein. Als zweitbester Deutscher, nur hinter dem Olympiasieger von 2016, Christian Reitz, zeigte der 23-Jährige, dass mit ihm im deutschen Team zukünftig zu rechnen sein dürfte. "Während es für einige Sportler die Generalprobe vor Olympia war, wollte ich zunächst Erfahrung sammeln und zum ersten Mal Weltcupluft schnuppern. Ich habe in meinem Wettkampf konzentriert gearbeitet und konnte viele Aufgaben gut umsetzen", so Fröhlich.

EK