Wolnzach
Andere Länder, andere Sitten

Projekt Arbeitsmarktknigge des Landratsamts in Zusammenarbeit mit Wolnzacher Seniorenheim

08.11.2020 | Stand 02.12.2020, 10:11 Uhr |
Das Projekt "Arbeitsmarktknigge" für angehende Pflegekräfte fand im Haus der Generationen in Wolnzach statt. Hier zu sehen sind Teilnehmer (sitzend) mit Integrationsberater Peter Schleibinger und Projektleiter und Bildungskoordinator Admir Kraja vom Landratsamt Pfaffenhofen. − Foto: Landratsamt

Wolnzach - Gemeinsam mit dem Haus der Generationen in Wolnzach hat das Sachgebiet Integration des Landratsamts Pfaffenhofen das Projekt "Arbeitsmarktknigge - Spielregeln auf dem deutschen Arbeitsmarkt" für angehende Pflegefachkräfte aus Tunesien und Madagaskar organisiert.

Viele Bereiche der deutschen Wirtschaft sind auf die Zuwanderung von ausländischen Arbeitskräften angewiesen. Dies trifft insbesondere auf die Kranken- und Pflegeberufe zu, wo seit langer Zeit ein enormer Fachkräftemangel herrscht, der durch die Corona-Pandemie noch deutlicher wurde. Die Erfahrung habe aber gezeigt, dass zahlreiche dieser Arbeitsverhältnisse oftmals aufgrund vermeidbarer Missverständnisse oder Wahrnehmungsunterschiede scheitern, meint Projektleiter und Bildungskoordinator Admir Kraja vom Landratsamt Pfaffenhofen: "Auf dem deutschen Arbeitsmarkt gibt es eine Vielzahl von gesetzlichen Rechten und Pflichten. Es gelten aber auch einige ungeschriebene Verhaltensregeln, die es einzuhalten gilt, um ein funktionierendes Arbeitsverhältnis aufrechtzuerhalten. Dies kann Zugewanderte häufig vor ungeahnte Herausforderungen stellen."

Das Seniorenheim Haus der Generationen in Wolnzach, das aktuell 17 Pflegefachkräfte aus Tunesien, Madagaskar und der Mongolei ausbildet, hat daher die Initiative zum dem Projekt ergriffen, um seine Mitarbeiter optimal mit den nötigen Basiswissen zu versorgen. "Wir wollen unsere künftigen Kolleginnen und Kollegen nicht nur fachlich, sondern auch persönlich optimal auf die berufliche Zukunft in Deutschland vorbereiten. Denn nur so können wir sowohl auf der Arbeitnehmer- als auch auf der Arbeitgeberseite das Höchstmaß an Zufriedenheit erreichen", so Irmgard Röhrich vom Haus der Generationen.

Die Schulung beinhaltete unter anderem die gesetzlichen Rahmenbedingungen - vom Arbeitsvertrag über Administratives im Arbeitsalltag bis hin zur Beendigung eines Arbeitsverhältnisses. Zudem wurde über die Feinheiten der deutschen Arbeitswelt mit deren Fokus auf Umgangsformen, wie Höflichkeit, Pünktlichkeit und der Schaffung eines produktiven Arbeitsumfeldes informiert.

"Besonders das persönliche Auftreten und die individuellen Eigenschaften haben bei den Arbeitsverhältnissen in Deutschland einen hohen Stellenwert. Diese Schulung diente dazu, den Zugewanderten die Werkzeuge nahe zu bringen, um hier vermeidbaren Konflikten aus dem Weg zu gehen", so die Trainerin in der Personalentwicklung Amanda Blechschmidt von "b-wirb-dich".

Es ist geplant, das Projekt Arbeitsmarktknigge auch künftig anzubieten, um dadurch Arbeitnehmern mit Migrationsgeschichte die Vorbereitung vor allem auf die ungeschriebenen Regeln des deutschen Arbeitsmarkts zu ermöglichen. Hierzu aber auch allgemein für Fragen zu den Themen Zuwanderung, Asyl und Integration steht das Sachgebiet Integration zur Verfügung. Zu erreichen ist es unter Telefon (08441) 272961 oder auch per E-Mail unter integration@landratsamt-paf.de.

WZ


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