Ingolstadt
Analogie und Digitalität

Der Abschluss der Ingolstädter Jazztage findet Freitag im brigk statt

12.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:56 Uhr
Esteban Nunez verwandelt das brigk in einen Kunstraum, in dem Videoinstallation und Livetanz korrespondieren. −Foto: Nunez

Ingolstadt (DK) Mitten in Ingolstadt steht das brigk: Ein Gründerzentrum für Start-ups, ausgestattet mit gemütlichen Sitzecken, stylischen Barhockern, kostenlosem WLAN, Beamer und Leinwand sowie einer Bücherecke für die Inspiration.

Helle Glühlampen an der Decke erleuchten den Raum. An diesem kreativen Hotspot für alle Querdenker, Erfinder und Wagemutigen findet am Freitag die Abschlussveranstaltung "Club Indépendance - Digitalisierung trifft Subkultur" im Rahmen der Ingolstädter Jazztage statt. Die Besucher können sich auf einen "visionären Abend" freuen, so die Veranstalter. Doch was steckt dahinter?

"Man wird Teil einer Performance", erklärt Matthias Neuburger, Leiter des Kulturzentrums neun. "Wir erschaffen einen Kunstraum, in dem die Performance anfängt, sobald man ihn betritt. An diesem Abend bewegen wir uns in ganz neue Welten." Franz Glatz, Geschäftsführer des brigk, ergänzt: "Das Gründerzentrum ist ein Ort, an dem Dinge passieren dürfen, die man nicht überall findet. Hier weiß man nicht immer, wie es ausgeht, wofür es ist oder ob es jedem gefällt. Das brigk ist ein Laborexperimentierfeld."

Die Wahl der ungewöhnlichen Konzertlocation hat einen Grund: Das brigk gilt als Zentrum für Digitalisierung - und genau darum geht es an diesem Abend, denn digitale und analoge Ausdrucksformen werden komplett neu umgesetzt: Der Videokünstler Esteban Nunez verwandelt das brigk in einen aufregenden Kunstraum, indem er Körper, Tanz, Musik und Bild miteinander vermischt. "Das Konzert ist ein Mix zwischen dem, was auf der Bühne passiert und dem, was im Raum geschieht. Es entsteht eine visuelle Repräsentation von analogen und digitalen Kulturformen", erklärt Esteban. Und im analogen Raum passiert eine Menge: Esteban kümmert sich um das digitale Bewegtbild, eine Livetänzerin performt auf der Bühne, für Livemusik sorgt das Zwillings-Duo Mickey sowie Tobias Siebert von And The Golden Choir. Die Aftershow-Party gestaltet Daniel Lange aka DJ Dieta. Besonders bei And The Golden Choir wird die Spannung zwischen analogen und digitalen Musikformen deutlich: "Tobias Siebert ist Produzent und nimmt seine Playbacks selber auf. Im Anschluss erstellt er davon eine Vinylplatte", erklärt Neuburger. "Zum Konzertabend bringt er seine Plattenbox mit. Auf jeder Schallplatte ist ein Song. Zudem spielt er mit Live-Instrumenten vor Ort. Was bei anderen vom Band kommt, hat er auf Vinyl."

Es lohnt sich, auch einen Blick auf den Titel der Veranstaltung zu werfen: Club Indépendance. "Hier kommt es zu einer Vermischung verschiedener Elemente", so Neuburger. "Ein Club steht immer für eine gewisse Exklusivität. Das ergibt sich alleine schon dadurch, dass der Raum begrenzt ist. Indépendance steht für die Unabhängigkeit. Beim anstehenden Event soll die unabhängige Kunst einen Platz im brigk finden. Wir möchten Kultur fördern, die noch nicht in eine Form gepresst ist. Und was im Titel natürlich noch drin steckt, ist ?Dance'. Am Freitag soll es auch um Spaß, gute Unterhaltung und fantastische Musik gehen." Gleichzeitig soll der Club Indépendance auch das Bewusstsein der Ingolstädter Bürger auf das Thema Digitalisierung lenken. "Im brigk steckt Pioniergeist", sind sich Glatz und Neuburger einig. "Das Interessante an Kultur ist, dass sie nicht ständig die Erwartungshaltung der Leute bestätigt. Dadurch bewegt sich etwas."

"Club Indépendance - Digitalisierung trifft Subkultur" am Freitag, 16. November, um 21 Uhr im brigk. Karten in allen DK-Geschäftsstellen.

Annika Stuke