Geisenfeld
An normalen Pausenbetrieb nicht zu denken

Corona diktiert die Abläufe beim Start ins neue Schuljahr - Steigende Schülerzahlen an drei der vier Schulen

04.09.2020 | Stand 23.09.2023, 13:55 Uhr
Die Hügellandschaft zum Herumtollen ist seit Oktober 2014 eine Attraktion auf dem Pausenhof der Geisenfelder Grundschule. Wie die Pausen in Corona-Zeiten gestaltet werden, ist indes noch offen. Bei der Schulleitung denkt man an eine zeitliche Staffelung oder eine räumliche Trennung, denn: "Wir können in Corona-Zeiten keine 400 Kinder gleichzeitig auf den Pausenhof lassen." −Foto: Archiv GZ

Geisenfeld - Zurück im Vollbetrieb, aber mit allgemeiner Maskenpflicht - und dies für alle Schüler ab der fünften Klassen aufwärts zunächst sogar im Unterricht. - Das Corona-Virus diktiert auch die Abläufe beim Start ins neue Schuljahr, für das die Realschule, die Grundschule und die Förderschule gestiegene Schülerzahlen melden. Nur bei der Mittelschule gibt es einen Rückgang.

 

Die Realschule startet ins neue Schuljahr mit 834 Schülern - im September 2019 waren es noch 36 weniger gewesen. Die Schüler - 154 von ihnen sind Schuleinsteiger - verteilen sich auf 32 Klassen, zwei mehr als im Vorjahr. Wie Schulleiterin Sabine Billinger wissen lässt, "hätten wir gerne noch eine Klasse mehr gebildet", doch habe man die dafür nötige Lehrkraft nicht zugeteilt bekommen. Trotz Corona soll es auch wieder drei Bläserklassen geben. "Diese gehören fest zum Profil unserer Schule, und deshalb würden wir darauf nur sehr ungern verzichten wollen", so die Direktorin. Um Infektionen zu vermeiden, herrscht nicht nur allgemeine Maskenpflicht auf dem gesamten Schulgelände, es gilt auch ein besonders "Zwei-Schicht-Konzept" für die beiden Pausen. Im Sinne einer leichteren Abstandswahrung darf wechselweise immer nur eine Hälfte der Klassen auf den Pausenhof - was in der Praxis bedeutet: Jeder Realschüler muss eine der beiden Pausen in seinem - gut gelüfteten - Klassenzimmer verbringen. Zudem wird ein Konzept zur Nutzung der Ein- und Ausgänge erarbeitet, das ebenfalls dem Zweck der leichteren Abstandswahrung dient.

Und auch auf den Fall, dass die Infektionszahlen die Rückkehr zum Distanz-Unterricht, also zum Homeschooling, notwendig machen, stellt man sich in der Realschule ein: In Schulungen will man die Lehrkräfte darauf vorbereiten, den Distanz-Unterricht effektiv und reibungslos starten lassen zu können.

Auch an der Grund- und Mittelschule gilt - genauso wie am Förderzentrum - eine generelle Maskenpflicht auf dem gesamten Schulgelände. Diese gilt für die Mittelschüler, beziehungsweise für Förderschüler ab der fünften Klasse, zunächst bis zum 18. September auch während des Unterrichts. An der Anton-von-Bucher-Schule, also dem Förderzentrum, startet man mit 138 Schülern (einschließlich der 15 Abc-Schützen und der zehn Kinder in der schulvorbereitenden Einrichtung) ins neue Schuljahr. "Das sind 14 Schüler mehr als zum Schulbeginn 2019", sagt die Rektorin Sabine Grabmeir - womit man "raummäßig allmählich am Limit" sei. Akuter ist nach Aussage der Schulleiterin jedoch ein anderes Problem: "Eineinhalb Lehrerstellen konnten leider nicht besetzt werden", bedauert sie und verweist auf den allgemeinen Mangel an Sonderpädagogen, der sich offenbar immer mehr zuspitze.

Von einem Lehrermangel ist an der Grund- und Mittelschule (noch) nichts zu spüren. "Wir sind in beiden Schulen gut versorgt", sagt Schulleiter Dietmar Weichinger zu diesem Thema. In Sachen Schülerzahlen geht die Schere in den beiden Schulen indes immer weiter auseinander. Nur mehr rund 150 Schüler - etwa 20 weniger als im Vorjahr - verzeichnet die Geisenfelder Mittelschule. In der Folge können nur mehr sieben Klassen gebildet werden, die fünfte, die siebte und die achte Jahrgangsstufe sind nur noch einzügig.

Im Gegenzug geht die Klassenzahl an der Grundschule um zwei nach oben auf nunmehr 17. Unterrichtet werden in diesen 17 Klassen insgesamt 390 Schüler, etwa 40 mehr als im Vorjahr. Anders als die Real- und die Mittelschüler, dürfen die Grundschüler ihre Masken abnehmen, sobald sie im Klassenzimmer auf ihrem Platz sitzen. Dies gilt auch für die 111 Abc-Schützen, die sich auf fünf Klassen verteilen.

Ein gemeinsame Einschulungsfeier lässt das Infektionsgeschehen heuer nicht zu. Für jede der fünf Klassen wird ab 8 Uhr im Halbstundentakt eine separate, rund 20-minütige Einschulungsfeier veranstaltet, wobei bei jedem Kind maximal zwei Begleitpersonen zugelassen sind. Näheres hierzu findet sich auf der Homepage der Schule und in einem Elternbrief.

Was solcherlei Kommunikation angeht, soll sich demnächst vieles vereinfachen. Wie Weichinger wissen lässt, wird Schule im Oktober eine Online-Plattform in Betrieb nehmen, bei der sich etwa Krankmeldungen von Kindern oder Elternsprechtags-Buchungen online - etwa per Handy-App - erledigen lassen. Auch das Homeschooling, falls es denn zurückkommt, "lässt sich damit wesentlich effektiver abwickeln und auch besser überwachen", erläutert der Schulleiter. Der fest davon überzeugt ist, "dass durch Corona die Bereitschaft der Eltern, sich auf digitale Verfahrensweisen einzulassen, deutlich gestiegen ist".

GZ

 

Gerhard Kohlhuber