Neuburg
An einem Tag alles gesehen

Die Sommersaison neigt sich dem Ende zu, doch viele Touristen tummeln sich in Neuburg

26.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:45 Uhr

Die Neuburger Kulisse lässt die beiden Radfahrerinnen aus der Umgebung von München auf ihrem Weg von Ingolstadt nach Donauwörth einen Zwischenstopp am Donaukai einlegen. Sie fahren, wie so viele, den Donauradwanderweg entlang - Foto: Strobl

Neuburg (DK) In den Sommermonaten trifft man auf den Straßen Neuburgs viele Touristen. Unsere Zeitung hat nachgefragt, wer die Renaissance-Stadt besucht, was besichtigt wird und wie es den Gästen gefällt.

Die befragten Tourismusverantwortlichen, Hoteliers und Touristen selbst waren alle einer Meinung: „Neuburg ist einfach eine schöne Stadt.“ Im Gespräch mit Marieluise Kühnl, Sachgebietsleiterin für Tourismus, stellte sich heraus, dass die meisten Besucher nur für einen Tagesausflug nach Neuburg kommen. Es werden viele geführte Rundgänge, wie Vereins- und Betriebsausflüge, in die Stadt geplant. Besonders anziehend ist natürlich das Residenzschloss. Das Schmuckkästchen der Stadt ist jedoch die Provinzialbibliothek am Karlsplatz. Auch die Wallfahrtskirche in Bergen mit ihrer romanischen Krypta und das Schloss Grünau ziehen Touristen an. Viele Radfahrer machen – auf ihrer Fahrt den Donauradwanderweg entlang – nur einen Zwischenstopp in Neuburg. Darunter sind neben vielen Deutschen auch einige Italiener und Niederländer. Ein paar Radlbegeisterte schlagen aber auch für längere Zeit ihr Lager in Neuburg auf und starten von hier aus ihre Touren in das Altmühltal.

Hermann Pfister aus Odelzhausen verbringt jedes Jahr einige Tage in Neuburg. Auf den Wohnmobilstellplatz an der Schlösslwiese kommt er, weil ihm die Lage so gut gefällt. Um einen Ausflug in die Stadt zu machen, kann man bequem die Brücke zu Fuß überqueren. Nur wenige Schritte sind es bis an den Donaustrand zum Baden und meistens ist es sehr ruhig hier. Nur abends, erklärt der Pensionär, werde es auch mal ungemütlich: „Die Jugendlichen fahren hier ihre Rallyerennen und lassen die Reifen im Kies durchdrehen. Das kann schnell mal nach hinten losgehen wenn ein Stein eine Scheibe beschädigt.“ Aber das ist nur ein kleines Ärgernis.

Zufrieden sind in der Sommersaison auch die Hoteliers. Annerose Bergbauer, Inhaberin des Hotels am Fluss, ist mit der derzeitigen Auslastung glücklich: „Im Sommer sind wir immer ziemlich voll besetzt, das sackt dann aber ab Dezember schnell ein. Viele unserer Gäste sind Tagestouristen und auch Geschäftsleute. Sie schätzen die angenehme Atmosphäre hier im Hotel, weil wir eben direkt an der Donau liegen.“ Auch das Hotel Garni am Schrannenplatz mit Inhaberin Eva Tress ist zur Zeit voll belegt, allerdings überwiegend mit Geschäftsleuten. „Von den Touristen allein könnte kein Hotel in Neuburg überleben. Sie sind nur das Extrazuckerl“, beurteilt Tress die derzeitige Touristenlage. Zur Sommerakademie war die Gaststätte „Zur blauen Traube“ mit Dozenten und Teilnehmern komplett ausgebucht. Momentan finden sich aufgrund der Bauarbeiten in der Amalienstraße viele Monteure und Handwerker im Altstadthotel, aber natürlich auch Tagestouristen. Die Renaissance-Stadt Neuburg bietet mit dem Schloss, der schönen Aussicht und altertümlichen Gebäuden eine breite Palette an Sehenswürdigkeiten. Doch für die meisten Touristen ist es meist nicht mehr als ein Tagesziel oder Zwischenstopp.