Beilngries
An die Westfassade kommt ein gläserner Aufzug

Planänderung bei der bevorstehenden Sanierung des ehemaligen Amtsgerichtes

25.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:23 Uhr
An der Außenfassade des ehemaligen Amtsgerichts soll auf der Westseite ein Aufzug angebracht werden. −Foto: F. Rieger

Beilngries (rgf) Von einem starken optischen Kontrast zwischen "Moderne und Historie" ist am Mittwochabend im Beilngrieser Bauausschuss die Rede gewesen, als es um die bevorstehende Sanierung des ehemaligen Amtsgerichtes ging.

Konkret war es der Standort des geplanten Aufzugs, der den Stadtvätern Kopfzerbrechen bereitete.

Über das Gesamtprojekt gab es hingegen keine Debatten mehr. Schon vor über einem Jahr hatte der Stadtrat einer Sanierung samt Ausbau des geschichtsträchtigen Gebäudes zugestimmt. Aufgrund von üppigen Fördergeldern, die zugesagt sind, sah man sich förmlich verpflichtet, das Projekt auf den Weg zu bringen. Im Frühjahr 2019 will man loslegen. Insbesondere geht es um eine energetische Sanierung. Fenster und Heizungsanlage werden ausgetauscht, der Dachstuhl wird ertüchtigt. Außerdem können im Gebäude, das sowohl der Volkshochschule als auch dem Stadtarchiv als Heimat dient, neue Nutzungsverteilungen vorgenommen werden. Und schließlich besteht ein Ziel des Bauprojektes darin, diese öffentliche Einrichtung barrierefrei zu gestalten.

Dazu gehört auch ein Aufzug, der alle Stockwerke anfährt. Am besten wäre der eigentlich innerhalb des Gebäudes untergebracht. Das sei aber weder technisch noch finanziell realisierbar, berichtete Stadtbaumeister Thomas Seitz. Daher hatte man sich im Gremium bereits vor Längerem darauf geeinigt, den Aufzug außerhalb an das Gebäude anzudocken - und zwar an der Südseite. Das sei jetzt aber nicht möglich, so Seitz. Der Nachbar stimme nicht zu. Da auf der Nordseite durch einen Aufzug der Eingang ins Archiv wegfallen und die öffentliche Durchfahrtsstrecke zu eng werden würde, sei auch diese Variante hinfällig. Möglich sei der Aufzug also nur auf der westlichen - also der Kinding zugewandten - Seite des Hauses. Da es sich hier aber um einen exponierten Platz handelt, müsse man in Sachen Optik etwas tiefer in die Tasche greifen, so der Rat des Stadtbaumeisters. Statt des für die Südseite geplanten Betonschachts denkt man bei der Stadtverwaltung nun an Glas. Auf der Südseite könne man sich derweil jegliche Außenarbeiten sparen. Dennoch dürften die Gesamtkosten von bislang erwarteten 717000 Euro auf 765000 Euro steigen. 450000 Euro werden über Fördermittel gedeckt.

Durch die Verlegung des Aufzugs müsste man auch die Pläne im Gebäude anpassen. Die VHS würde nun ihre Verwaltung ins Erdgeschoss verlagern, das Archiv bleibt unberührt. Das erste Obergeschoss soll komplett für Kursräume der VHS genutzt werden, das Dachgeschoss für die Registratur der Stadt.

Rund um den Aufzug im Westbereich sollen auch die Parkplätze neu angelegt und gepflastert werden. Auch hier werde man eine barrierefreie Umgestaltung erreichen, so Seitz.

Bernhard Merkl (BL/FW) betonte, dass er es schade finde, dass durch den Aufzug an der Westseite pro Stockwerk an den Zugängen etwa zwölf bis 15 Quadratmeter Platz verloren gehen. Georg Harrer (CSU) schlug aus optischen Gründen vor, den Aufzug nicht bis ins Dachgeschoss fahren zu lassen. Das sei aber notwendig, da dort reger Akten-Transport stattfinde, so Seitz.

Letztlich rang man sich im Gremium dazu durch, den Aufzug in der beschriebenen Stahl-Glas-Variante an der Westfassade anzudocken. Merkl stimmte dagegen.