An die Kinder gedacht

Kommentar

30.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:22 Uhr

Bei Langzeitarbeitslosen ohne Kinder dürfte sich die Begeisterung über die geplante Anhebung der Hartz-IV-Regelsätze in Grenzen halten. Das, was sie ab 2017 zusätzlich erwarten dürfen, ist wahrlich nicht viel. Mit vier bis fünf Euro mehr im Monat lassen sich keine großen Sprünge machen.

Doch das Arbeitsministerium tut, was im Gesetz steht: Es passt den Regelsatz an die Lohn- und Preisentwicklung an. Es gibt einen Index, und unterm Stich steht eben ein gewisser Betrag - der in den Ohren der Betroffenen wie Hohn klingen dürfte.

Für die Sozialverbände ist sowieso klar, dass mit Hartz IV kein menschenwürdiges Leben möglich ist. Dabei soll das Arbeitslosengeld II Anreiz sein, möglichst schnell wieder einen Job anzunehmen. Diese Rechnung geht durchaus auf. Seit 2010 ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um mehr als sieben Prozent auf unter eine Million gesunken.

Besonders hart trifft es Kinder, wenn ihre Familien von Hartz IV leben müssen. Oft ist nicht einmal für das eigentlich Selbstverständliche, nämlich für eine ausgewogene Ernährung, genug Geld da. Dass der Regelsatz für Kinder zwischen sechs und 13 Jahren deutlich erhöht wird, ist deshalb ein wahrer Grund zur Freude.