stadtgeflüster
An die Geschütze, Sozialdemokraten!

19.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:36 Uhr
  −Foto: Hauser, Johannes, Hauser, Johannes, Ing

(rh) Im Gegensatz zum aktuellen Kreisverband der Ingolstädter SPD verfügt das Bayerische Armeemuseum über eine ganze Reihe von Prunkgeschützen.

Ohnehin hat die Feuerkraft der Schanzer Sozialdemokraten in den vergangenen Jahrzehnten schwer abgenommen, was nur unverbesserliche Sympathisanten noch mit der pazifistischen Tradition dieser Partei zu erklären versuchen. Militärexperten sehen die Sache dagegen ganz nüchtern: Für eine erfolgreiche Kampagne gegen die nach wie vor hochgerüstete CSU fehlten dem Stab um Achim Werner und Christian De Lapuente bisher sowohl die technischen Ressourcen als auch ein mitreißender Heerführer, der die offene Feldschlacht nicht scheut.

Auf eine Jeanne d'Arc, die sich 2014 unter dem Pseudonym Vroni Peters furchtlos an die Spitze der SPD-Truppen stellte, will man sich bei der Kommunalwahl 2020 nicht verlassen. In dieser für die Genossen scheinbar aussichtslosen Lage deutet sich nun eine schicksalhafte Wende an, die ihren Ausgang vom Innenhof des Bayerischen Armeemuseums nimmt. Die dort lagernden Bronzegeschützrohre, vielfach unbeachtet oder von Touristen nur als Kuriosität bestaunt, weisen den Schanzer Sozialdemokraten den Weg zum sicheren Sieg. Wer die ornamentalen Zeichen auf dem ältesten Geschütz, dem "Scherer", zu deuten weiß, zweifelt nicht länger am Kriegsglück gegen den schier übermächtigen Gegner, der unter dem Oberkommandierenden Lösel ins Gefecht ziehen wird.

Schon das Steinrelief auf dem Langfeld des 1524 in Neuburg gegossenen "Scherer" verrät in Form eines schlafenden Löwen ("Weck mich nit auf! ") die noch verborgene Kampfbereitschaft im SPD-Vorstand. Eine Schrifttafel mit einem das Schwert schwingenden wilden Mann (Foto) beseitigt letzte Zweifel: "ICH PIN EIN MAN VON RAUCHER ART UND HAIS DER SCHARPF. " Die offizielle Nominierung des Juristen Christian Scharpf zum OB-Kandidaten der SPD soll übrigens, begleitet von mehreren Salutschüssen, in Kürze feierlich im Schlosshof begangen werden.