Ehekirchen
Amtsinhaber bleibt im Chefsessel

Günter Gamisch gewinnt in Ehekirchen - Herausforderer Michael Funk holt 36,6 Prozent der Stimmen

15.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:44 Uhr
Glücklich war gestern Ehekirchens Bürgermeister Günter Gamisch (l.), der im Amt bleibt. Doch auch Michael Funk war nicht nur unzufrieden mit seinem Ergebnis. −Foto: Budke

Ehekirchen - Jetzt geht es in die letzte Amtszeit für den alten und neuen Bürgermeister der Gemeinde Ehekirchen: Günter Gamisch (FW) hat mit 63,4 Prozent zum dritten Mal den Großteil der Stimmen geholt.

 

Gegenkandidat Michael Funk hätte sich mehr als die erzielten 36,6 Prozent gewünscht, blickt aber voller Tatendrang in die Zukunft, in der er mit ziemlicher Sicherheit einen Platz im Gemeinderat haben wird.

An diesem Abend ging wohl nichts ohne das Smartphone. So erzählte Günter Gamisch nach der Bekanntmachung des vorläufiges Ergebnisses im Gespräch mit unserer Zeitung, dass er sich kurz vor Schließung der Wahllokale mit seiner Frau auf die Terrasse gesetzt und mit dem Smartphone die Auszählung der Stimmen verfolgt habe. "Das erinnert mich an 2008, da ging es ähnlich aus", sagte Gamisch und freute sich über die erzielten 63,4 Prozent. Das beste Ergebnis holte er in Ambach, glatte 75 Prozent wählten ihn dort: "Das freut mich sehr", war seine Begeisterung deutlich zu hören.

Einer der ersten Gratulanten war sein Kontrahent Michael Funk gewesen. Das habe ihn ebenfalls sehr gefreut, so Gamisch. Der Wahlkampf sei diesmal sehr intensiv gewesen, so zollte er dem CSU-Team Respekt: "Es hat früh angefangen und viel hat sich in den Social Media abgespielt - das war nicht vergleichbar zu früheren Jahren", stellte der Bürgermeister fest. Jetzt blicke er positiv auf die kommenden sechs Jahre. "Ohne meine Mannschaft wäre das nicht so gelaufen, die haben mich getragen und man könnte jeden von ihnen sofort in den Gemeinderat nehmen", sagte Gamisch und fügte hinzu: "Ich bin begeistert. "

 

Anders ging es natürlich dem Gegenkandidaten Michael Funk, der mit dem Ergebnis von 36,6 Prozent nicht ganz zufrieden war: "Einen Amtsinhaber zu stürzen, das ist schwierig", gestand er. "Aber 45 Prozent hätte ich mir schon gewünscht. " So sei die hervorragende Arbeit seines Teams nicht genügend gewürdigt worden, meinte Funk. Allerdings relativierte er dies sogleich, denn immerhin sei es doch die doppelte Anzahl Stimmen im Vergleich zur Bürgermeisterwahl von 2014 und damit dann doch ein gutes Ergebnis - auch im Hinblick darauf, dass er ja politischer Neueinsteiger sei und seinen Wohnsitz nicht in Ehekirchen habe. Jetzt gehe es ihm darum, auf die Zukunft im Gemeinderat zu blicken. "Wir haben ein Bürgerprogramm aufgestellt - das wollen wir umsetzen, denn das haben wir den Wählern versprochen", betonte Funk. "Wir werden die Ergebnisse nach fünf Jahren auswerten und dann schauen wir, wie die nächste Wahl läuft. " Diesen Blick in die Zukunft wagte er ohne zu Zögern: "Natürlich werde ich das nächste Mal wieder antreten. " Der Wahlkampf sei sehr fair gewesen, stellte Funk fest. Er ist überzeugt, dass sich auf dieser Basis eine gute Zusammenarbeit mit Gamisch im Gemeinderat ergeben wird.

Was beide Bewerber freute, war die gute Wahlbeteiligung von mehr als 73 Prozent. Gespannt zeigten sich beide hinsichtlich der Verteilung der Sitze im Gemeinderat. Zur Hochrechnung um 19.26 Uhr schien es, als ob die CSU sieben Mandate, die Freien Wähler acht und die ÖDP, die heuer erstmals in Ehekirchen angetreten war, einen Sitz erzielen wird. "Damit hätten wir zwar einen Sitz mehr als bisher, aber das reicht nicht, denn die Freien Wähler hätten mit der Bürgermeisterstimme noch immer die absolute Mehrheit", sagte Funk. So wünschte er sich mindestens acht Sitze im Rat.

Wenige Minuten später hatte sich die Hochrechnung schon geändert: sechs Sitze für die CSU, unverändert acht für die FW und zwei Sitze für die ÖDP. "Überraschend, falls die ÖDP direkt zwei Leute im Rat stellen sollte", meinte Gamisch, "die Sitze haben wir abgegeben, während für die CSU alles unverändert bliebe", analysierte er das Ergebnis, das auch vor der Auszählung der Briefwahlstimmen diese Sitzverteilung zeigte. Ohnehin wird es im Ehekirchener Gemeinderat mehrere neue Gesichter geben, da einige Räte ihren Platz schon vor der Wahl geräumt haben.

DK