Amokschütze kommt wegen zweifachen Totschlags in Psychiatrie

12.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:58 Uhr

Ansbach (dpa/lby) Der Amokschütze aus Mittelfranken kommt wegen zweifachen Totschlags in ein psychiatrisches Krankenhaus. Nach Überzeugung des Landgerichts Ansbach hat der 48-Jährige im vergangenen Sommer in zwei Ortsteilen von Leutershausen bei Ansbach zuerst eine 82-jährige Frau und danach einen 72 Jahre alten Radfahrer erschossen.

Danach fuhr er weiter und schoss noch auf eine Autofahrerin und auf einen Traktorfahrer. In seiner Urteilsbegründung sagte der Vorsitzende Richter am Dienstag, der 48-Jährige leide an einer paranoiden Schizophrenie und sei daher nicht schuldfähig.

Das Gericht sah die Taten nicht als Mord. Denn das Mordmerkmal der Heimtücke, von dem die Anklage zunächst ausgegangen war, sei wegen der psychischen Krankheit des Mannes nicht erfüllt.

Der 48-Jährige habe schwerste Straftaten begangen, sagte der Richter. „Von ihm drohen weitere schwerste Straftaten, wenn wir ihn hier und heute raus ließen.“ Es handele sich bei dem Beschuldigten um einen schwer kranken Mann, dessen psychische Erkrankung einer langen Behandlung bedarf.