München/Ingolstadt (koi) Der Radsport in der Region befindet sich seit Jahren im Aufwind. Neuester Beleg: Mit dem neu gegründeten Verein RSV Altmühltal und seiner Speerspitze, dem "Racing Team WINAX - food artists", will ein ambitioniertes Amateurteam in der kommenden Saison angreifen.
Bei der offiziellen Teampräsentation in München herrscht ausgelassene Stimmung. Die Vorfreude auf die kommende Saison, aber vor allem die Erleichterung ist bei allen Beteiligten zu spüren. Seit dem Sommer hatten Marjan Dolamic, Teammanager der neu formierten Mannschaft, Niklas Finke, der künftig als Sportlicher Leiter fungiert, und weitere Radsportbegeisterte aus der Region die Vereinsgründung des RSV Altmühltal und den Aufbau des zehnköpfigen Teams vorangetrieben. Die Idee, ambitionierte Amateurfahrer in einer schlagkräftigen Mannschaft zusammenzubringen, entstand beim 24-Stunden-Rennen in Kelheim im Juli.
Der 43-jährige Dolamic, der in Stammham lebt und wie Finke selbst für das Team in die Pedale treten wird, gibt die Marschroute vor: "Wir wollen natürlich vorne mitmischen und nicht am Besenwagen mitfahren." Unter anderem will die Mannschaft bei regionalen Rennen wie dem Altmühltaler Straßenpreis, aber auch beim German Cycling Cup und dem Alpencup starten. Weiterhin sind Starts bei Rennen im Ausland geplant.
Für ihr Vorhaben haben die Macher mehrere Sponsoren gewinnen können. Hauptgeldgeber des neuen Teams sind der Automobil-Dienstleister Winax aus Ingolstadt und das Münchner Catering-Unternehmen Food Artists. Die knapp sieben Kilogramm schweren Rennräder für die Fahrer liefert der italienische Hersteller Fondriest, die Carbon-Laufräder werden von Equinox bereitgestellt. Das Ingolstädter Fahrradzentrum Willner stattet die Fahrer mit Helmen und Brillen aus. Fakten, die belegen: Die Mannschaft des RSV Altmühltal hat durchaus professionelle Ansprüche. Dennoch wollen sich die Vereinsgründer auch im Breitensport engagieren. "Der Verein ist offen für alle Hobbyfahrer", sagt der Vereinsvorsitzende Christian Funk aus Beilngries, der wie Dolamic und Finke zum Kader des Teams gehört. In diesem steht mit Marie Westphal auch eine Frau. Mit ihrer Antwort auf die Frage, wie sie sich unter all den Hähnen im Korb zurechtfinden werde, sorgt sie bei der Teampräsentation für lautes Gelächter. "Wenn ich die Henne wäre, wären wir ja ein Hühnerhaufen." Die 30-Jährige will in diesem Jahr das 24-Stunden-Rennen in Kelheim im Alleingang bewältigen. Ebenfalls dabei ist AleÅ¡ Großberger. Der gebürtige Tscheche lebt in Nürnberg und fuhr zuletzt für das bayerische Radteam Herrmann. Der 26-Jährige schwärmt von seiner neuen Mannschaft. "Eine solch familiäre Atmosphäre habe ich noch nie erlebt." Für Großberger startete die Saison bereits gestern beim Klassiker "Rund um Oberwittelsbach" in Aichach, diesmal noch allein. Doch er stellt klar: "Das Wichtigste ist, dass wir als Team erfolgreich sind."
