Altenhofen
Am Waldlehrpfad auf der Pirsch

Grundschüler aus Hilpoltstein und Meckenhausen erkunden die Natur

09.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:36 Uhr
  −Foto: Tobias Tschapka

Altenhofen (HK) Der Oktober hat sich gestern von seiner schönsten Seite gezeigt. Ideale Bedingungen für einen Waldspaziergang - und genau auf so eine Expedition begaben sich die dritten Klassen der Grundschulen Hilpoltstein und Meckenhausen. Denn es war wieder Zeit für ihren gemeinsamen Walderlebnistag.

Der Rundgang auf den Waldlehrpfad Dürnberg unweit der Schleuse Hilpoltstein bei Altenhofen wartete mit so mancher kniffeligen Überraschung für die Kinder auf. Denn wie immer stießen sie in regelmäßigen Abständen auf diverse Aufgaben, zum Thema Wald. Bei den zehn Stationen, die von Eltern der Schüler betreut wurden, war neben Wissen auch Geschicklichkeit gefragt, und sogar musikalische Fähigkeiten halfen bei der Lösung weiter.

Zum Beispiel mussten die Mädchen und Buben, die in kleinen Gruppen selbstständig den Rundkurs erkundeten, an einer Stelle Kinderlieder auf einem Waldxylophon spielen. Zugegeben, das großformatige Holzinstrument aus dicken Stämmen war ordentlich verstimmt, aber "alle meine Entchen" konnte man dann doch erkennen.

Für alle Aufgaben bekamen die Kindergruppen, die sich so kreative Namen wie "Die Waldräuber", "Die phantastischen Sechs" oder "Das Gehirn" gaben, von den Mamas und Papas Punkte. Und oft wurde die volle Punktzahl geholt, was dann zu großem Jubel führte. Aber bitte ohne Geschrei, denn die Lehrer hatten ihnen schon die "Benimmregeln" für den Wald erklärt. Dazu zählte natürlich, keine Abfälle wegwerfen, aber eben auch Lärm vermeiden.

Weitere Stationen waren das Zapfen- und das Baumstammwerfen, wo Kraft und Geschick gefragt waren, es gab ein Waldgedächtnistraining, bei dem in bester Memory-Manier Gegenstände aus dem Wald gemischt mit Sachen, die dort nichts zu suchen haben, für 30 Sekunden gezeigt wurden. Diese mussten anschließend wiedergeben werde. Rinde, Geweih, Zigarettenschachtel, Blatt: Finde den Fehler. Spannend auch die Station "Wilde Tiere", bei der sich die Kinder mit einem Fernglas auf die Pirsch nach heimischen Tieren des Waldes begeben durften. Keine lebendigen, sondern ausgestopfte, die versteckt wurden, aber trotzdem machte diese Safari der besonderen Art Spaß. Aufgeregt teilten die Kinder mit, was sie so alles entdeckt hatten. "Die meisten konnten die Tiere auch richtig benennen, aber wir staunten nicht schlecht, als ein Mädchen uns mitteilte, es hätte einen Kolibri gesehen", sagte eine Mutter schmunzelnd.

Neben der tatkräftigen Mithilfe vieler Eltern findet der alljährliche Walderlebnistag immer in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Revierleiter, Förster Herbert Meyer, sowie den Bayerischen Staatsforsten statt. Daher bekamen die Kinder von Forstwirtschaftsmeister Anton Schneck eine kleine Einführung in die Geräte, mit denen Waldarbeiter wie er den Wald bewirtschaften. Bei der Arbeit mit Axt, Säge, Klubbe & Co. tragen er und seine Kollegen leuchtend orange Kleidung, damit man schon von Weitem zwischen Bäumen, Ästen und Zweigen gesehen wird. In der gleichen Farbe bekamen die Kinder am Ende des Walderlebnistags eine Mütze geschenkt.

Eine schöne Erinnerung an diesen spannenden Vormittag, der mit dem Backen von Stockbrot zu Ende ging. Im Gegensatz zu den Meckenhausener Schülern, die einfach wieder in ihren Bus stiegen, um zurück zur Schule zu kommen, mussten die Hilpoltsteiner Kinder, wie auch schon den Hinweg nach Altenhofen, zu Fuß bestreiten. Aber das taten die Grundschüler gerne, zumal bei diesem Wetter. "Ist doch alles besser als Unterricht", sagte ein Junge, der offenbar gar nicht gemerkt hat, dass er und seine Kameraden gerade den besten Umwelt-Unterricht bekommen hatten, den man sich als Kind wünschen kann.

Tobias Tschapka