Aindling
Am Tiefpunkt

TSV Aindling wieder auf einem Abstiegsplatz

20.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:46 Uhr

Aindling (SZ) „Das ist der Tiefpunkt in den jüngsten 20 Jahren. Wir müssen die Saison irgendwie retten“, sagt Josef Kigle, Spielbetriebs-Vorsitzender des TSV Aindling. Bereits Mitte August schrillen am Schüsselhauser Kreuz die Alarmglocken: Seit Sonntag, seit dem 1:4 in Mering, stehen die Rotweißen nun auch in der Landesliga Südwest wieder auf einem Abstiegsplatz!

Die Situation ist zurzeit mit jener von vor zwölf Monaten zu vergleichen, als die Aindlinger, noch eine Klasse höher, eine desaströse Hinrunde hinlegten. Der Wunsch der Verantwortlichen nach einer ruhigen Saison („Zwischen Platz sechs und zehn“/Kigle) scheint sich erneut nicht zu erfüllen. Für den TSV hat mittlerweile der Abstiegskampf begonnen.

Bedenklicher als die erste Zwischenbilanz mit nur vier Punkten aus sieben Spielen ist die sich bei Funktionären, Trainern und Team ausbreitende Ratlosigkeit. Hängt der Abstieg noch in den Köpfen? Oder hat man sich von den guten Resultaten in der Frühjahrsrunde blenden lassen? Keiner am Schüsselhauser Kreuz hat eine Antwort darauf, schon gar nicht auf die eklatante Defensivschwäche. „Unser Übel ist die Abwehr“, so Kigle. Auch Trainer Roland Bahl macht die Situation mit schon 19 Gegentreffern in sieben Partien arg zu schaffen: „Jeder Fehler wird sofort bestraft, und dann fallen wir zusammen wie ein Kartenhaus.“

Für Bahl war das Match in Mering ein Spiegelbild der Fürstenfeldbruck-Partie vier Tage zuvor. Wieder ging Aindling in Führung, wieder ließ der TSV die Konsequenz vermissen, ein zweites oder gar drittes Tor nachzulegen – und kassierte prompt nach einem Stellungsfehler den Ausgleich. Als dann auch noch Deniz Schmid verletzt raus musste und die Abwehr der Rotweißen noch unsortiert war, nutzte dies Mering über die linke TSV-Flanke zum Führungstreffer. Und als die Gastgeber nach einer Stunde, quasi aus dem Nichts heraus, zudem das 3:1 erzielten, gingen die Köpfe beim Bayernliga-Absteiger vollends nach unten.

Bahl macht keinen Hehl daraus, dass es mit der aktuellen Belegschaft schwierig wird, aus der Misere zu kommen. „Wir brauchen Auffrischung im Kader“, betont der 51-Jährige. Ein Sechser und ein Abwehrspieler stehen ganz oben auf Bahls Liste. Mit Aldin Medara, der den TSV nach dem Abstieg zunächst mit unbekanntem Ziel verlassen hatte, hat man wieder Kontakt aufgenommen – nur wird sich jener wohl trotzdem dem Ligakonkurrenten Oberweikertshofen anschließen. Mit Marco Löring (zuletzt BCA Oberhausen) war ein weiterer Ex-Aindlinger ein Thema, doch eine Sprunggelenksverletzung lässt eine höhere Belastung beim ehemaligen Profi nicht mehr zu.

Doch egal, ob im nächsten Spiel (am Freitag gegen den TSV Gersthofen) schon ein neuer Akteur dabei ist oder nicht – Aindling braucht dringend ein Erfolgserlebnis. „Wir müssen jetzt bald wieder ein Match gewinnen, sonst geht der Anschluss ans hintere Mittelfeld verloren“, sagt Kigle. Und was das bedeutet, haben die Aindlinger in der vergangenen Saison gesehen.