Altmannstein
"Am schönsten ist die Gemeinschaft"

111 Wallfahrer aus dem Pfarrverband Altmannstein ziehen singend und betend nach Weltenburg

22.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:22 Uhr

Altmannstein (hhe) "Wer wallfahrtet, geht für seinen Glauben auf die Straße" - unter diesem Zeichen ist die Fußwallfahrt am Pfingstmontagvormittag gestanden. Bei traumhaftem Pilgerwetter bestätigte sich immer deutlicher, dass der Pfarrverband Altmannstein-Hagenhill-Mendorf- Sollern-Steinsdorf-Tettenwang immer mehr zusammenwächst.

Während für einen Teil der Bevölkerung in den Pfingstferien Urlaub und Entspannung angesagt ist, nehmen sich immer mehr Gläubige die kostbare Zeit für eine Wallfahrt und geben damit ein öffentliches Bekenntnis ihres Glaubens. Wallfahrten, Besinnung und Gebet sind Erfahrungen von lebendiger Kirche und von Pilgerschaft. In dieser Zeit öffnen sich viele Menschen innerlich für Gott, bringen ihre Anliegen mit und suchen Hilfe und Trost. "Am schönsten ist die Gemeinschaft Gleichgesinnter - das gemeinsame Unterwegssein mit demselben Ziel", sagten viele der Pilger, die sich seit Jahren auf den Weg machen. "Danke für diesen guten Morgen" - dieses bekannte Danklied schallte am frühen Morgen des Pfingstmontags durch die heimischen Wälder.

111 Fußwallfahrer aus den verschiedenen Himmelsrichtungen des Pfarrverbands hatten sich auf dem Weg gemacht. Den weitesten Weg mit 18 Kilometern hatten die 30 Pilger aus Altmannstein und Berghausen zu bewältigen, welche mit Vorbeter Pfarrer Wolfgang Stowasser bereits kurz nach Sonnenaufgang um 5.45 Uhr am Wetterkreuz bei der Schule starteten. Eine halbe Stunde danach marschierten 25 Gläubige an der Hagenhiller Pfarrkirche los. Das Rosenkranzgebet und das Anstimmen der Lieder lagen in Händen von Elisabeth Hecker und Brigitte Arbesmeier. Die stärkste Pilgergruppe mit 56 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen startete um 6.45 Uhr an der Tettenwanger Pfarrkirche St. Bartholomäus - darunter auch 15 Pfarrangehörige aus Mendorf. Paul Eberl übernahm in gewohnter Weise das Vorbeten, Bernhard Hegenberger stimmte die rhythmischen Lieder an und Stefan Koch trug bis Weltenburg den Lautsprecher. An der Laimerstädter Waldkapelle kreuzten sich die Pilgerzüge aus Altmannstein und Hagenhill und formten sich zu einer Gruppe, ehe sich um kurz vor 8 Uhr beim "Simonswinkel" die aus Tettenwang kommenden Pilgern anschlossen.

"Das Marschieren, Beten und Singen ist pure Erholung für Körper, Geist und Seele", meinten einige gut gelaunte Wallfahrer, die sich vom Traumwetter beflügelt sahen. "Singt Gott, jubelt ihm", tönte es aus dem sonst um diese Zeit ruhigen Wald. Zwischendurch gab es auch stille Momente bei den steilen Anstiegen im Wald - umso schöner war hier das Vogelgezwitscher zu hören. Mit Liedern zu Ehren der Mutter Gottes und des Heiligen Geistes sowie Rosenkranzgebet und besinnlichen Texten ging es Kilometer für Kilometer durch den grünen Wald.

Seit Jahren kommt das vom Sechserrat eingeführte Wallfahrtsliederbüchlein zum Einsatz. Groß war die Freude beim Ankommen in Stausacker, als Michael und Petra Kudernatsch aus Hagenhill ihre Brotzeitstation nahe der vorbeirauschenden Donau aufbauten. Innerhalb kurzer Zeit war die mittlerweile mit Autos kommenden Familienangehörigen bis auf 125 Gläubige angewachsene Pilgergruppe mit Essen und Getränken versorgt. Alle Hände voll zu tun hatte Fährmann Stefan Steinbeck an der Fähre in Weltenburg bei der dreimaligen Übersetzung der Pilger. Seit Sommer 2016 bringt der städtische Angestellte während der Sommermonate Touristen und Einheimische zwischen Weltenburg und Stausacker sicher über die Donau. Steinbeck trat die Nachfolge von Georg Eisenknappl an, der nach 16 Jahren als Fährmann in den Ruhestand ging.

Mit kleiner Verspätung setzte der lange Pilgerzug mit Kindern, Jugendlichen, Frauen und Männern seine letzte Wegstrecke bis zum Kloster Weltenburg fort. Mit dem Lied "Ein Haus voll Gloria schauet" - angestimmt von Bernhard Hegenberger - zogen die Wallfahrer in die barocke Asamkirche ein, die dem heiligen Georg geweiht ist. Im Vorfeld des Pfingsthochamtes begrüßte Pater Michael die zahlreichen Pilger. "Sie, liebe Pilger aus dem Pfarrverband Altmannstein, zogen heute 18 Kilometer umher und verkündeten im Gebet und Singen das Wort Gottes", so der Geistliche.

Zusammen mit Abt Thomas Freihart, Pfarrer Wolfgang Stowasser und einem weiteren Mitbruder feierte Pater Michael das Pfingsthochamt. Im Anschluss kehrten einige Pilger im sonnigen Biergarten ein, traten dann mit Privatautos die Rückreise an oder marschierten bei sonnigem Pfingstwetter wieder zu Fuß zurück. Den Reigen der Fußwallfahrten beschließt in diesem Jahr die Sternwallfahrt aller sechs Pfarreien Altmannstein, Hagenhill, Mendorf, Sollern, Steinsdorf und Tettenwang am Sonntag, 8.Juli.