Geisenfeld
Am "Rohdiamanten" wird jetzt geschliffen

Arbeiten am Nutzungskonzept für das Feilenmoos angelaufen Frühere Patriotstellung: Bund macht Eigenbedarf geltend

07.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:32 Uhr

Welche Weiher sollen welchem Zweck dienen? Und wo wäre eine noch intensivere Freizeitnutzung als bisher denkbar? Dies sind die wesentlichen Fragen, auf die das Nutzungskonzept Antworten geben soll, für das jetzt die Arbeiten angelaufen sind. ‹ŒArch - foto: Spratter

Geisenfeld (DK) Für Christian Staudter ist das Seengebiet Feilenmoos "ein Rohdiamant, der geschliffen werden muss". Jetzt wird mit dem Schleifen begonnen: Die Arbeiten an einem Nutzungskonzept sind angelaufen - wobei für den Bereich Patriot-stellung vom Bund neue Fakten geschaffen wurden.

Die "Seenplatte Feilenmoos" ist bekanntlich Bestandteil des laufenden Leader-Prozesses, der bei zukünftigen Optimierungen auf Fördermittel hoffen lässt. Im November 2015 erklärte sich die Stadt Geisenfeld bereit, die Projektträgerschaft zu übernehmen und ein umfangreiches Nutzungskonzept erstellen zu lassen. Dieses soll Vorschläge erarbeiten, was in Zukunft konkret mit den Seen geschehen soll. "Denn die Potenziale werden nicht oder nur unzureichend genutzt", so die Einschätzung von Bürgermeister Christian Staudter (USB).

Bis Anfang September 2016 hat es dann gedauert, bis die Ausschreibung für das Nutzungskonzept erfolgen konnte. Vier Planungsbüros wurden zur Angebotsabgabe aufgefordert, und den Zuschlag erhielt vom Geisenfelder Stadtrat schließlich im Dezember das Landschaftsarchitekturbüro Köppel aus Mühldorf am Inn.

Nach einer ersten Bestandserhebung lud dieses Büro nun zu einer ersten großen Zusammenkunft ein. Im Rahmen einer nicht öffentlichen Versammlung im Geisenfelder Rathaussaal am vergangenen Donnerstag wurde das Projekt allen Betroffenen vorgestellt - also dem Landratsamt, den beteiligten Gemeinden, den Kiesabbauunternehmern, dem Bund Naturschutz, dem Landesbund für Vogelschutz, dem Grabenverband, der Jägerschaft, den Fischern und den Vereinen, die die Weiher nutzen.

Als Projektleiterin zeigte Barbara Grundner-Köppel dabei die Ziele des Konzeptes und das weitere Vorgehen auf. Bezwecken wolle das Konzept in erster Linie "eine Strukturierung des bisher recht ungeordneten Areals", womit auch bestehende Konflikte zwischen den konkurrierenden Nutzungen ausgeräumt werden könnten. Zielgruppe aller angestrebten Verbesserungen sei dabei "die Bevölkerung in unserer Region", betonte die Projektleiterin. Von Beginn dieses Prozesses an solle allen Beteiligten die Möglichkeit gegeben werden, sich einzubringen. Sie habe in der Versammlung den Eindruck gewonnen, "dass Kompromissbereitschaft vorhanden ist und dass alle das Ziel haben, gemeinsam etwas Positives zu erreichen", bilanziert Grundner-Köppel.

Bestandteil des Nutzungskonzeptes sei aber auch eine intensive Bürgerbeteiligung, ergänzte Bürgermeister Christian Staudter. So soll in jeder der vier Gemeinden, die im Feilenmoos Flächen haben, bis Juni eine Versammlung stattfinden, bei der die Bürger ihre Vorschläge einbringen können. "Vielleicht gibt es da Ideen, auf die wir selbst nicht gekommen sind", so die Hoffnung der Projektleiterin. Die erste dieser vier Versammlungen ist für den 4. April geplant - wahrscheinlich in Ernsgaden. Vorgelegt werden soll das fertige Nutzungskonzept dann im November, sagt die Projektleiterin, der ein Fixpunkt für ihre Planungen bereits vorgegeben wurde - von der Bundesimmobilienverwaltung. Diese, so wurde jetzt bekannt, benötigt einen Großteil des Areals der früheren Patriotstellung als ökologische Ausgleichsflächen (siehe Kasten).