Altmannstein
Am Bedarf orientieren

Altmannsteiner Marktrat ist bereit, in die Jugendarbeit zu investieren

16.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:55 Uhr
Offene Gesprächsrunde: Einige Jugendliche äußerten vor der Jugendbeauftragten Jutta Besel (rechts, hinten), der Eichstätter Jugendpflegerin Claudia Treffer (rechts, vorne) und Bürgermeister Norbert Hummel (links) ihre Wünsche. −Foto: Foto: Missy

Altmannstein (DK) Es ist eine Frage, die viele Gemeinden beschäftigt: Wie kann man Jugendlichen ein passendes Freizeitangebot bieten.

Am vergangenen Donnerstag hat die Jugendbeauftragte der Marktgemeinde Altmannstein, Jutta Besel, Jugendliche eingeladen, um darüber zu diskutieren.

Es ist ein schwieriges Thema, für das es keine Musterlösung gibt. Sobald Jugendliche aus dem Spielplatzalter herausgewachsen sind und die Volljährigkeit noch nicht erreicht haben, fehlen für sie gerade in ländlichen Regionen häufig Freizeitangebote. Sportvereine, Feuerwehren und kirchliche Landjugendvereinigungen bieten zwar Programm und Räumlichkeiten an, wer da aber kein Mitglied ist, hat wenige Möglichkeiten.

Aus diesem Grund hatten sich einige Familien aus Altmannstein an die Jugendbeauftragte Jutta Besel gewandt. Um den konkreten Bedarf der Jugendlichen herauszufinden, wurden diese zu einem Treffen eingeladen. Unterstützt wurde sie dabei von Claudia Treffer. Die Kreisjugendpflegerin des Landkreises Eichstätt empfahl das Konzept der offenen Jugendarbeit in Gemeinden mit einer ausgebildeten Fachkraft, die sich um die Interessen der Jugendlichen kümmert. "Es geht bei der gemeindlichen Jugendarbeit darum, sich am Bedarf zu orientieren", sagte Treffer. "Räume sind dabei wichtig. Die Jugendlichen brauchen einen Ort, an dem sie sich treffen können. "

Ein schwieriges Thema, schließlich hat die Großgemeinde Altmannstein zusätzlich das Problem weit verteilter Ortschaften. Die Suche nach einem Platz, der für alle Jugendlichen geeignet ist, wird dadurch erschwert. Grundsätzlich seien Räumlichkeiten aber vorhanden, wie Bürgermeister Norbert Hummel (CSU) sagte. Einfach einen Raum bereitstellen und aufsperren funktioniere aber aus rechtlichen Gründen nicht. Ein hauptamtlicher Jugendpfleger könnte so einen Jugendtreff betreuen. "Der Marktrat wäre wohl bereit, einen Jugendbetreuer in Teilzeit zu engagieren", sagte Hummel. "Dafür braucht es aber ein schlüssiges Konzept. "Sollte eine Räumlichkeit geschaffen werden, empfehle es sich laut Treffer, "die Jugendlichen bei der Gestaltung einzubinden".

Ausgangspunkt eines neuen Konzepts seien die Bedürfnisse der Jugendlichen, wie auch Markträtin Besel bekräftigte. Im Gespräch mit einigen Jugendlichen äußerten diese vor allem zwei Wünsche: Einen gut ausgestatten Raum und mehr Veranstaltungen. "Man überlegt oft, was man in Altmannstein machen kann. Aber es gibt nicht viel. Nur Spielplätze. Und da wollen wir nicht hin. Wir brauchen etwas besseres", sagte eine 14-jährige Teilnehmerin. Auch regelmäßige Filmvorstellungen zu günstigen Preisen, Tischfußball- oder Dartsturniere wurden vorgeschlagen.

Ein gewisser Bedarf ist also da. Der Wille seitens der Gemeinde, die Situation zu verbessern, auch. Deswegen wurde ein zweites Gespräch vereinbart. Die Jugendlichen boten an, Flyer und Plakate zu entwerfen, um für dieses Treffen zu werben. Auch Vereinsvertreter sollen eingeladen werden. Erst wenn in einer großen Runde klar werde, wie die Wünsche der Jugendlichen konkret lauten, könne die Gemeinde überlegen, welches Konzept erarbeitet werden soll.

Christian Missy