Altlandkreisderby bleibt ohne Sieger

09.08.2009 | Stand 03.12.2020, 4:44 Uhr

Ereignisreiches Nachbarschaftsduell: Sebastian Mehner (r.) und sein SV Hörzhausen schenkten gestern dem Aufstiegsaspiranten SV Steingriff mit Benjamin Sauer (l.) absolut nichts. Letztlich gab es zwischen beiden Klubs ein gerechtes 2:2-Unentschieden. - Foto: F. Gründer

Schrobenhausen (rks) Ein heißer Aufstiegsfavorit machte in der A-Klasse Aichach sofort Ernst: Mit 8:0 überrollte der TSV Sielenbach gestern Nachmittag den SC Eurasburg und steht damit nun ganz oben im Klassement. Auf Platz zwei folgt der SSV Alsmoos/Petersdorf – direkt vor dem SC Mühlried.

Türkspor Aichach - FC Türkenelf Schrobenhausen 3:1: Nach 90 Minuten verloren, aber am Endeffekt doch gewonnen? Die Chancen für den FCT stehen tatsächlich gar nicht so schlecht, die drei Punkte nachträglich am grünen Tisch zu erhalten. Der Grund: Die Türkspor-Truppe setzte am Samstagnachmittag mit Volkan Sükrü Övet einen Akteur ein, der eigentlich noch eine Sperre aus der vergangenen Saison abzusitzen hat und folglich nicht spielberechtigt war. Der Fall geht nun vor das Sportgericht. Das Match selbst verlief aus Sicht der Schrobenhausener nicht wirklich erfreulich. "Die Platzherren waren einfach kampfstärker, wir traten viel zu verspielt auf", ärgert sich FCT-Coach Helmut Gmeiner. Dass die Seinen höchst ersatzgeschwächt nach Aichach fahren mussten, lässt er nicht als Ausrede gelten: "Wir brauchen nicht herumzujammern. Hätten wir konsequenter gekickt, hätten wir die Partie auch auf dem grünen Rasen gewinnen können." Dass das nicht so war, lag nicht zuletzt auch an der eklatanten Schwäche der Schrobenhausener bei Standardsituationen. So fielen die drei Gegentreffer nach einem Freistoß (17.), einem Einwurf (37.) und einem Eckball (70.). Mustafa Kocak erzielte das zwischenzeitliche FCT-Anschlusstor (63.), verschoss kurz vor dem Abpfiff aber auch einen an ihm selbst verursachten Foulelfmeter (Reserven: 4:1 für Türkspor Aichach).

SV Hörzhausen - SV Steingriff 2:2: SVH-Klubchef Werner Kopfmüller spricht von einem "leistungsgerechten Unentschieden". Dass die Seinen hiermit deutlich besser leben können als die Aufstiegsaspiranten aus Steingriff, versteht sich wohl von selbst. Das Altlandkreisderby begann mit einem regelrechten Paukenschlag, denn nach nicht einmal 30 Sekunden brachte Alexander Feigl die Gäste bereits in Front. Die Hörzhausener brauchten danach rund eine Viertelstunde, um sich von diesem Schock zu erholen – ehe es in der Schlussphase der ersten Halbzeit erneut turbulent wurde. So stand nach Christian Siegl nach einem Eckstoß goldrichtig – der Ausgleich in der 38. Minute. Aber die Freude darüber hielt nur 120 Sekunden an – bis Martin Tyroller einen kollektiven Tiefschlag der SVH-Abwehr zum 2:1 der Steingriffer nutzte. Das Wechselspielchen ging so weiter, lediglich fünf Minuten später gab es wieder Torjubel im Lager der Heimischen – nun dank Steven Seefeldt, der einen von Tomas Ruhland an Jan Eichler verursachten Foulelfmeter eiskalt in die Maschen setzte. Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie etwas. Die Platzherren zeigten sich mit zunehmender Matchdauer mit dem Remis zufrieden, und den Gästen fiel nichts mehr Zwingendes ein. In der vierten Minute der Nachspielzeit allerdings doch noch einmal Aufregung: Ein weiter Abschlag von Hörzhausens Keeper Jan Eichler landete plötzlich bei Daniel Eder, aber der beförderte das runde Leder mutterseelenallein aus rund 16 Metern Entfernung am SVS-Kasten vorbei (Reserven: 3:1-Auswärtstriumph für den SV Steingriff).

TSV Mühlhausen - SC Mühlried 0:3: Die Erleichterung ist Harry Reisner regelrecht anzusehen. "Ich bin heilfroh, dass das Match so gut für uns gelaufen ist und wir so klar die drei Punkte mitnahmen. Die Platzherren stellten nämlich keine schlechte Mannschaft", so das SCM-Vorstandsmitglied. Die Gäste traten gestern Abend ganz im Stile eines Titelaspiranten auf, wirkten nicht nervös und nahmen das Heft schnell in die Hand. Irgendwelche Angst vor dem Absteiger aus der Kreisklasse? Fehlanzeige! "Für uns war zweifellos sehr wichtig, dass wir früh in Führung gingen", glaubt Harry Reisner. In der Tat dauerte es nur fünf Minuten, bis David Koch seinen Sturmpartner Marco Rechenauer bediente und der dann fulminant aus 13 Metern Entfernung einnetzte. Bis auf eine kurze Phase unmittelbar vor und unmittelbar nach dem Seitenwechsel hatten die Mühlrieder alles fest im Griff. Und kaum hatte Herbert Oppenheimer eine Hereingabe von Sven Rechenauer zum 2:0 genutzt (55.), war die Sache endgültig zu Gunsten der Gäste gelaufen. "Das Zu-Null sagt eigentlich alles aus. Wir spielten das Match souverän runter, ließen so gut wie keine zwingende Torchance der Mühlhausener zu. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen", strahlt Harry Reisner über das ganze Gesicht. Das Sahnehäubchen auf eine gelungene Vorstellung gab es schließlich in der 80. Minute, als David Koch zur Stelle war und per Kopf das 3:0 erzielte – das erste Punktspieltor des brandgefährlichen Angreifers für seinen neuen Verein. Keine Frage: In der Verfassung von gestern zählt der SCM zu den ganz heißen Favoriten auf den Meistertitel (Reserven: 3:2-Erfolg für den SC Mühlried).