Altersvorsorge - Wenn die Riester-Vertragswahl falsch war

07.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:31 Uhr

Bei manchem Riester-Vertrag stellt sich im Nachhein heraus, dass die Entscheidung falsch war. Wie Sparer reagieren können.

Zwar fahren die meisten Anleger hier besser als mit vergleichbaren ungeförderten Vorsorgeprodukten. Doch was tun, wenn man während der Vertragslaufzeit erkennt, dass man sich den falschen Anbieter ausgesucht hat? Unzufriedene können immer umsteigen, doch ein Wechsel sollte trotzdem gut überlegt sein. Wer bereits einige Jahre in seinen Riester-Vertrag eingezahlt hat und es sich um eine Renten¬versicherung handelt, der hat einen großen Teil der Abschluss- und Vertriebskosten schon bezahlt, sagt Theo Pischke von der Stiftung Warentest. Bei einem neuen Anbieter würden diese Kosten dann erneut anfallen. Zudem galt bei früheren Riester-Rentenversicherungen noch ein höherer Garan¬tiezins von 2,25 Prozent. Bei einem Neuvertrag wären dies nur noch 1,75 Prozent. Zusätzlich fallen bei einer Kündigung und der Mitnahme des Geldes Wechselgebühren bis zu 150 Euro an, in ungünstigen Fällen bei flexiblen Kostenstrukturen auch schon mal bis zu 400 Euro.

Riester-Vertrag besser nicht kündigen

Wer unbedingt von seinem alten Anbieter weg will, dem rät Finanzexperte Pischke: Der günstigste Weg ist nicht die Kündigung sondern die Beitragsfreistellung und ein Neubeginn bei einem anderen Anbieter. Das heißt, nicht mehr in den alten Vertrag einzahlen, sich einen neuen besseren suchen und künftig dort die Zulagen und Steuervorteile kassieren. Der alte Anbieter muss in diesem Fall mindestens die dort bisher eingezahlten Beiträge inklusive aller vom Staat geförderten Zulagen zum späteren Rentenbeginn für den Sparer bereit halten. Und der höhere Garantiezins gilt dort auch die ganzen Jahre weiter.

Biallo-Tipp: Wer gerade auf der Suche nach einem neuen Vertrag ist, erhält ab sofort mehr Durchblick. Das unabhängige Analysehaus Morgen & Morgen hat jetzt hunderte Riester-Rentenversicherungstarife in Chancen-Risiko-Klassen eingeteilt. So lässt sich für jeden Altersvorsorgetarif das jeweilige Chancen- aber auch das Risikopotential genau erkennen. Berücksichtigt werden dabei alle kalkulatorischen Besonderheiten sowie alle Kosten und Garantiemechanismen. Der Kunde sieht schwarz auf weiß, worauf er sich einlässt und was er von dem jeweiligen Tarif grundsätzlich erwarten kann, sagt Geschäftsführer Stephan Schinnenburg. Vorsorgesparer sollten sich bei einer Beratung diese Transparenz aufzeigen lassen.