Altersvorsorge und Zinseszins-Effekt - Kleine Beiträge, große Wirkung

01.01.2013 | Stand 03.12.2020, 0:39 Uhr

Nur jeder fünfte Berufstätige unter 30 Jahren blickt sorgenfrei auf seine künftige Rente, so eine aktuelle Postbank Studie. Das muss nicht sein. Wie junge Sparer mit kleinen Beträgen zu einer stattlichen Altersvorsorge kommen.

Das Ergebnis einer aktuellen Allensbach-Studie im Auftrag der Postbank dokumentiert die harte Realität: Nur 20 Prozent der unter 30-Jährigen gehen davon aus, dass sie sich später finanziell keine Sorgen machen müssen. 80 Prozent sehen somit ihre Alterszukunft mehr als skeptisch. Tatsächlich muss ein heute 25-jähriger Mann mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von 2.800 Euro jeden Monat mindestens rund 130 Euro in eine private Altersvorsorge investieren, um mit 67 Jahren zusammen mit gesetzlicher und privater Zusatzrente eine Versorgung von 2.000 Euro zu erhalten, rechnet Stefan Weinert von der Postbank vor. Auch wenn das Rentenalter noch in weiter Ferne liegt, sollten junge Menschen möglichst früh mit der privaten Vorsorge starten.

Altersvorsorge: Zinseszinseffekt wichtiger als Sparleistung


Bei einem langfristigen Vermögensaufbau spielt der Faktor Zeit eine ebenso große Rolle wie die Auswahl des richtigen Anlageprodukts. Die Zauberformel heißt hierbei Zinseszins. Dieser Effekt bewirkt über die Jahre gesehen einen sich immer weiter auftürmenden Berg an Kapital und Erträgen und erreicht gerade bei jungen Menschen durch die lange Laufzeit regelrechten Vermögenscharakter. Dank Zins und Zinseszins reichen vergleichsweise kleine monatliche Beiträge, um eine solide Sicherung für das Alter zu erzielen sagt Weinert. Je länger man mit dem Beginn des Sparvorgangs wartet, desto mehr muss man später an Sparbeiträgen aufwenden, um eine bestimmte Summe zu erreichen.

Wie phänomenal sich dieser Effekt auswirkt, haben die Experten des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) an Hand eines Beispiels mit einer Verzinsung von fünf Prozent einmal errechnet: Für ein Endkapital von 100.000 Euro muss ein 20-jähriger bis zu seinem 65. Lebensjahr monatlich 50,81 Euro zur Altersvorsorge zurücklegen. Er hat dann insgesamt 27.437 Euro aus eigenen Mitteln angespart, den Rest in Höhe von 72.563 Euro steuern Zins und Zinseszins bei. Ein 50-jähriger müsste für das gleiche Sparziel für einen Zeitraum von 15 Jahren monatlich 376 Euro und somit einen Betrag von 67.680 Euro aus eigener Kraft ansparen, und bekommt damit nur noch 32.320 Euro an Zins und Zinseszins.

Erfolg durch den Zinseszinseffekt
Lesebeispiel: Eine monatliche Sparrate von 100 Euro wächst z.B. nach 35 Jahren bei 4 % Rendite auf 90.297 Euro an
  Ersparnis in Euro bei
JahreSumme der Einzahlungen (Euro)4 % Rendite6 % Rendite8 % Rendite
56.0006.6406.9847.344
1012.00014.71916.33118.137
1518.00024.54828.83933.994
2024.00036.50845.57757.294
2530.00051.05867.97791.529
3036.00068.76097.953141.830
3542.00090.297138.068215.740
4048.000116.501191.750324.338