Altersvorsorge - Bauen Sie nicht nur auf Beton

09.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:35 Uhr

Bei der Altersvorsorge sollten Sie nicht nur auf Wohneigentum setzen. Das schützt zwar vor teuren Mietzahlungen, zahlt aber keine Rente.

Angesichts rückläufiger Rentenleistungen und niedriger Sparzinsen suchen viele Anleger ihre Altersvorsorge mit Wohneigentum aufzubessern. Der große Vorteil: Im Alter entfallen teure Mietzahlungen, so bleibt mehr Geld zum Leben übrig. Die hohe Nachfrage treibt jedoch die Immobilienpreise in schwindelerregende Höhen, weshalb die eigenen vier Wände trotz niedriger Kreditzinsen keine Schnäppchen sind. Wer dennoch auf die Eigenheimkarte setzt, der muss teils jahrzehntelang hohe finanzielle Belastungen schultern. Für darüberhinausgehende Maßnahmen zur Altersvorsorge bleibt da kaum noch Spielraum.

Einseitiger Vermögensaufbau mit Immobilien ist keine optimale Lösung
Einerseits sind Kreditverpflichtungen nicht flexibel, denn die monatlichen Raten müssen bedient werden. Andererseits benötigen auch Eigenheimbewohner Geld für Nebenkosten und Lebensunterhalt. Zu den Ausgaben, die für Mieter wie für Hauseigentümer gleichermaßen anfallen, gehören Heizung, Strom, Müll, Wasser, Grundsteuern und Versicherungsprämien. Außerdem sollten sie regelmäßig Geld für Reparaturen und Modernisierungen parat haben. "Die Wohnkosten allein aus der gesetzlichen Rente zu finanzieren, dürfte angesichts sinkender staatlicher Altersbezüge schwer werden", gibt Frank Bock vom Fondsverband BVI zu bedenken.

Mehr Rendite mit Fonds

Eine ausgewogene Altersvorsorge beruht auf mehreren Säulen. Statt sämtliches Sparvermögen in ein Eigenheim zu investieren, sollte man einen Teil des Geldes in chancenreiche Fondssparpläne stecken. Hier winken langfristig hohe Renditen und vor allem Flexibilität. Nach Angaben des BVI sind vor allem Sparpläne mit deutschen und internationalen Aktienfonds für die Altersvorsorge gut geeignet. In den vergangenen 25 Jahren erzielten entsprechende Sparpläne Durchschnittsrenditen von 7,0 bzw. 6,5 Prozent. Topfonds liegen deutlich darüber: So kommt der DWS Aktien Strategie Deutschland auf eine Zehnjahresrendite von gut zehn Prozent, der Siemens Global Growth auf knapp acht Prozent. Weitere Vorteile: Aktienfonds verteilen das Anlagerisiko auf viele Papiere und gleichen so Kursschwankungen einzelner Aktien aus. Außerdem sind Fonds sehr flexibel, Anleger können jederzeit Anteile verkaufen oder ihren Sparbeitrag zurückfahren, auch bis auf null.

Tipp: Wichtig ist, nur einen Teil seines Sparbetrags in Börsenpapiere zu investieren und die Verkaufsgebühren gering zu halten. Viele Direktbanken gewähren 100 Prozent Rabatt auf Sparpläne, etwa Comdirect, Consorsbank und ING-Diba. Tipp: Indexfonds (ETFs) kosten nur wenige Zehntel an Gebühren.

Private Rentenversicherung: lebenslange Zahlgarantie
Sparpläne mit Fonds leisten zwar attraktiven Vermögensaufbau, beinhalten aber keine Rentengarantie. Ist eine lebenslange Rente gewünscht, muss man den Fokus auf die private Rentenversicherung legen. Hier fließen die monatlichen Zahlungen unabhängig vom persönlichen Kapitalstand. Infrage kommen ungeförderte Privatrenten sowie geförderte Riester-Renten. Die ungeförderte Rentenversicherung punktet mit geringen Steuern und Abgaben im Alter, die Riester-Rente mit staatlicher Förderung in der Ansparphase. Eine 30-jährige Frau, die zum Beispiel gut 400 Euro Zusatzrente haben möchte, muss bei einer privaten Rentenversicherung auf Fondsbasis 35 Jahre lang monatlich 100 Euro einzahlen. Wie der Vergleich zeigt, prognostiziert Canada Life in diesem Fall eine Anfangsrente von 493 Euro, die Arag Versicherung von 466 Euro und Standard Life 436 Euro. Um mit einer fondsgebundenen Riester-Rente auf das gleiche Ergebnis zu kommen, müsste die Frau rund 170 Euro monatlich einzahlen, allerdings leistet hier die staatliche Zulage einen Teil des Beitrags. Der Versicherer Neue Leben prognostiziert in diesem Fall eine Monatsrente von 401 Euro, die Stuttgarter 394 Euro und Allianz 396 Euro.

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