"Altersarmut droht auf breiter Front"

07.04.2008 | Stand 03.12.2020, 6:00 Uhr

Eine Reihe von Mitgliedern wurde beim Festakt zum 60-jährigen Bestehen des VdK geehrt. - Foto: Harms

Hilpoltstein (mlh) Zum 60-jährigen Bestehen des VdK-Ortsverbandes Hilpoltstein fanden am Samstagnachmittag die Jahresversammlung und eine Jubiläumsfeier mit vielen Ehrungen und einem bunten Rahmenprogramm statt.

Die protokollarische Jahresversammlung begann mit den Berichten des Vorstands, die Vorsitzender Peter Reinold so knapp wie möglich, aber doch so ausführlich wie nötig vortrug. So habe man verschiedene Feste und Aktionen durchgeführt, wie zum Beispiel eine Radwanderung oder einen Grillnachmittag. Auch ein Ausflug zum Münchner Landtag unter Führung von Gisela und Peter Hufe war angeboten worden.

Seinen besonderen Dank sprach Reinold an den Vorstand und an alle Helfer und Beteiligten aus. Nach dem Finanzbericht und einer Kaffeepause ging es zum Festakt über, zu dem auch zahlreiche Ehrengäste geladen waren. Eine davon war Schirmherrin Edeltraud Stadler, die von Reinold scherzhaft mit einem Schirm zum Rednerpult geleitet wurde und die in ihrer Rede einen kurzen Abriss der Geschichte des VdK charmant mit der Musik der entsprechenden Jahrzehnte verknüpfte. Die Veränderung der Musik repräsentiere auch die Veränderung der Zeit. Ernst betonte sie, dass man die ‚Trümmerfrauen’ besonders ehren müsse und auch die Gewerkschaften. Schließlich hätten "viele viel Anteil daran, wenn es vielen gut geht".

Nach dem Auftritt des Thalmässinger Seemannschors unter Leitung von Reinhold Grimm und einem "Schiff Ahoi!" für die Zukunft des VdK, hielt Kreisvorsitzender Otto Heiß eine Festrede. Mitreißend und anschaulich erläuterte er, wie die Armut auch in Deutschland mehr und mehr um sich greift. Hierzu hatte er ein Werkzeug mit Symbolcharakter dabei: eine Schere. Damit demonstrierte er, wie sich Arm und Reich immer mehr voneinander entfernten, es drohe Altersarmut auf breiter Front. Als Grund dafür nannte Heiß erhöhte Lebenshaltungskosten. Somit sei eine Rentenerhöhung nicht nur nötig oder ein Zugeständnis, sondern die "Würdigung einer Lebensleistung" der älteren Generation.

Für heiße Rhythmen sorgten anschließend die ‚Boogie-Woogie-Devils’ aus Allersberg unter Leitung von Ingo Ovenhausen. In passender Verkleidung führte die Formation beeindruckende Tänze auf. Anschließend richtete stellvertretender Landrat Walter Schnell einige kurze Grußworte an die Anwesenden in denen er pointiert eine Gesellschaft forderte, "die den VdK gar nicht nötig hat".

Anschließend wurden langjährige Mitglieder geehrt. Für die zehnjährige Mitgliedschaft: Erika Aronowski, Heidemarie Bader, Anna Fiegl, Edith Meister, Nikolaus Hirscheider, Willibald Gerner, Jürgen Fiegl und Peter Hehlen. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden Willibald Schneider, Franz Lehner, Matthias Alberter, Stilla Gebhard, Marianne Weichelt und Hildegard Hemmeter geehrt. Schon 30 Jahre ist Margret Laudage Mitglied. Für 40 Jahre wurde Peter Schlenk geehrt, schon 55 Jahre hält Helmut Gerlach dem VdK die Treue.

Von den acht der 60 Jahre treuen Mitglieder war nur Richard Götz anwesend. Abwesend, was "bei dieser langen Mitgliedszeit und dem daraus resultierenden Alter wegen Krankheit leider öfter vorkommt", wie Reinold erwähnte, waren Magdalena Roth, Erika Schindler, Michael Waldmüller, Robert Schmid, Rudolf Hiemer, Wilhelm Rückl und Erwin Baar, sowie posthum Eduard Klug. Besonders erfreulich sei, dass man im Dezember das 500. Mitglied aufnehmen konnte: Theresa Schwemmer.

Markus Mahl, designierter Bürgermeister Hilpoltsteins, versprach, die gute Zusammenarbeit fortzusetzen und erklärte kurzerhand spontan seinen Eintritt als 501. Mitglied.