Heideck
Alte Rassen sterben aus

19.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:42 Uhr

Heideck (rz) Über die Ziele der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) hat Erwin Schmidbauer bei seinem Vortrag im Haus St. Benedikt in Heideck referiert. Die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) und die gemeinsame Ortsgruppe von Bund Naturschutz (BN) und Landesbund für Vogelschutz hatten dazu eingeladen.

Die GEH wurde 1981 von Tierzuchtwissenschaftlern und Biologen gegründet. Ihr Sitz ist in Witzenhausen in Hessen. „Seitdem ist es gelungen, dass in Deutschland keine alte Haustierrasse mehr ausgestorben ist,“ stellte Schmidbauer stolz fest. Er ist ehrenamtlich als Rinderkoordinator tätig.

Die 2000 Mitglieder kommen aus der Landwirtschaft, Tierzucht, Agrarwissenschaft, Biologie und Veterinärmedizin. Jährlich veröffentlicht die GEH die Rote Liste der gefährdeten Nutztierrassen. 2012 wurde der Deutsche Sperber, eine vor 1900 gezüchtete Hühnerrasse, zur gefährdeten Rasse des Jahres benannt. „Die alten Rassen sind Ergebnisse eines über Jahrhunderte dauernden Entwicklungsprozesses, der auch heute noch fortschreitet,“ erklärte Schmidbauer. Somit ist beispielsweise das Heckrind, eine Rückzüchtung auf den ausgestorbenen Auerochsen, nicht auf der Roten Liste der GEH. Der Wandel in der Landwirtschaft und der Verbrauchergewohnheiten, Importe und Gesetze sind Gründe für das Aussterben dieser alten Rassen.