Neuburg
"Als Trainer bin ich zwiegespalten"

Christian Krzyzanowski sieht gute Teamleistung beim VfR Neuburg, aber auch zu viele individuelle Fehler

02.08.2019 | Stand 23.09.2023, 8:03 Uhr
VfR-Trainer Christian Krzyzanowski fordert von seinen Spielern, die individuellen Fehler abzustellen. −Foto: R. Lüger

Neuburg (DK) Seit dem vergangenen Samstag ist klar: Ein guter Start in die Saison sieht anders aus.

Ein Sieg, zwei Unentschieden und eine Niederlage stehen beim VfR Neuburg aus der Fußball-Landesliga Südwest derzeit in der Bilanz. Zwar würde es noch deutlich schlechter gehen, doch sagt VfR-Trainer Christian Krzyzanowski selbst: "Wir könnten auch zwei oder drei Punkte mehr auf dem Konto haben. " Derzeit sind es "nur" fünf Zähler und Rang zehn in der Tabelle. Eine Chance, die Statistik zu verbessern, haben die Lila-Weißen an diesem Sonntag um 15 Uhr, wenn sie beim TSV Gilching-Argelsried antreten.

Es ist natürlich nicht alles schlecht, was der Tabellenvierte der Vorsaison derzeit bietet. "Als Trainer bin ich zwiegespalten", sagt Krzyzanowski im Gespräch mit unserer Zeitung. "Einerseits bin ich schon zufrieden mit der Leistung, die wir als Team zeigen. Auf der anderen Seite machen meine Spieler zu viele individuelle Fehler. Wir besiegen uns derzeit immer selbst. " Unterstützt wird diese Aussage, blickt man auf die bisherigen Chancenverwertung: Die Neuburger schaffen es aus dem Spiel heraus aktuell sehr oft, gefährlich vor dem gegnerischen Tor aufzutauchen, doch springt zu selten dabei etwas Zählbares in Form eines Treffers heraus. Exakt zwei Tore je Partie stehen bei den Neuburgern im Moment in der Statistik - und genauso viele Gegentreffer (8:8).

Eine schwache Abwehr sieht der Trainer bei seiner Mannschaft nicht, im Gegenteil, die Defensive funktioniere. "Alle Gegentore sind aus individuellen Fehlern resultiert - und das müssen wir abstellen", fordert Christian Krzyzanowski. Zu der mangelnden Chancenverwertung in der Offensive ist am vergangenen Samstag bei der 2:4-Heimniederlage auch noch Pech hinzugekommen: "Ich hab mir die Szene zum vermeintlichen 3:3-Ausgleich für uns noch mal im Video angesehen. Das war tatsächlich kein Abseits, der Treffer hätte also gelten müssen", so der Trainer. Was wäre wohl passiert, hätte das ansonsten sehr souveräne Schiedsrichtergespann um Maximilian Riedel diesem Treffer in der 75. Minute nicht die Anerkennung verweigert? Beim VfR Neuburg macht man sich darüber keine Gedanken mehr. Spätestens am Dienstag hatte man die Partie abgehakt. In jenem Training haben die Lila-Weißen auch etwas Neues ausprobiert: Nach der Einheit auf dem Platz gab es eine Video-Analyse der Partie gegen Garmisch mit der ganzen Mannschaft. "Ich habe dem Team kritische Szenen gezeigt, nur ein paar Ausschnitte mit jeweils rund zehn Sekunden", so Krzyzanowski. Das sei bei den Spielern sehr gut angekommen und man werde das wahrscheinlich in Zukunft beibehalten. Was das Spiel in Gilching am Sonntag betrifft, so wird es im Vergleich zum vorherigen Heimauftritt wieder einige Rotationen in der Aufstellung geben. "Ein, zwei Änderungen werde ich vornehmen, weil sich so mancher Spieler durch gute Trainingsleistungen angeboten hat", kommentiert Krzyzanowski.

Rainer Meisinger, dessen Einwechslung in der 67. Minute dem zurückliegenden Spiel viel frischen Wind gegeben hat, kehrt wieder in die Startformation zurück. Das heißt aber nicht automatisch, dass Niklas Golling, der statt Meisinger im Mittelfeld begonnen hatte, dort aber etwas untergegangen ist, auf die Bank muss. "Niklas wird auch wieder von Beginn an spielen, das hat er sich verdient", sagt sein Trainer.

Verzichten muss der VfR Neuburg weiterhin auf Verteidiger Michael Denz, der voraussichtlich noch bis Oktober ausfallen wird (wir berichteten). Sonst seien alle Spieler fit und vielleicht dürfen den VfR, wie beim jüngsten Heimspiel, wieder ein paar A-Junioren begleiten. "Wir haben derzeit drei, die in unserer SG Neuburg-Joshofen spielen, aber bei mir in der ersten Mannschaft mittrainieren. Michael Koppold hat sie vom FC Ingolstadt zu uns gelotst", erklärt Christian Krzyzanowski. Er betont, dass er sich die Zusammenarbeit zwischen Jugend- und Seniorenbereich genau so vorgestellt habe und hoffe, dass dies Früchte trägt.

Auf der Torhüterposition wird es diesmal noch keinen Wechsel geben, Dominik Joszinovic wird wie gewohnt zwischen den Pfosten stehen. Am Samstag in einer Woche soll Maximilian Oswald vor heimischem Publikum aber seine Chance bekommen und das erste Landesliga-Spiel seiner Karriere bestreiten.

Sebastian Hofmann