Peutenhausen
Als Naturdenkmal unerwünscht

Nachteile befürchtet: Gachenbacher Gemeinderat spricht sich gegen die Einstufung von drei Eichenbäumen aus

06.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:26 Uhr
Schön anzuschauen sind sie ja schon, die rund 100 Jahre alten Eichenbäume in der Bildmitte, die am Rande des Wohngebiets am Weiherberg stehen. Aber deswegen müssen sie noch nicht gleich als Naturdenkmal eingestuft werden, meinen die Gemeinderäte. −Foto: Drexler

Gachenbach (SZ) Eine Eichengruppe in Peutenhausen wird künftig ein Naturdenkmal sein. Das hat zumindest der Naturschutzbeirat des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen beschlossen. Im Gachenbacher Gemeinderat sieht man das allerdings ganz anders.

Unter anderem wegen der Einschränkungen, die die Einstufung als Naturdenkmal für die Gemeinde und die Anwohner bedeutet, zeigten sich die Gachenbacher Räte von dieser Idee gar nicht begeistert. Sie sprachen sich in der Sitzung am Dienstagabend gegen das Denkmal aus.

Drei große Eichen, die im Bereich von Sportweg und Am Weiherberg in Peutenhausen auf Privatgrund stehen, sind es, die künftig als Naturdenkmal gelten sollen. Damit stehen sie unter besonderem Schutz. Was das unter anderem bedeutet, erklärte Bürgermeister Alfred Lengler dem Gemeinderat: "Die Kosten für das Ausschneiden der Bäume zahlt jetzt die Allgemeinheit."

Genau diese Kosten waren scheinbar der Auslöser, warum die Baumgruppe nun ein Naturdenkmal ist. Der Besitzer der Bäume habe die Gemeinde gefragt, ob die sich an den Kosten beteiligte, um das Totholz zu entfernen, sagte der Bürgermeister. Das habe er verneint, denn: "Die Gemeinde beteiligt sich nicht an den Kosten des Zuschnitts von Privatbäumen."

"Nicht gut", fand Lengler, dass sich der Besitzer der Eichenbäume daraufhin an die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt wandte und die gut 100 Jahre alte Baumgruppe als Naturdenkmal vorschlug. Dem hat der Naturschutzbeirat bereits zugestimmt. Der Gemeinderat sah das anders. Das Gremium stimmte geschlossen gegen diese Einstufung -unter anderem, weil ein Naturdenkmal Einschränkungen für die Anlieger mit sich bringt. Mit der Bebauung ihrer Grundstücke würden Nachbarn sich künftig hart tun, befürchtete der Bürgermeister.

Gerlinde Drexler