Als aus dem Hauptplatz der Luitpoldplatz wurde

18.03.2011 | Stand 03.12.2020, 3:02 Uhr

In "Luitpoldplatz" wurde vor 75 Jahren der untere Hauptplatz von Pfaffenhofen unbenannt.

VOR 100 JAHREN

Den 90. Geburtstag des Prinzregenten Luitpold nimmt der Pfaffenhofener Stadtrat zum Anlass für eine Umbenennung des unteren Hauptplatzes in Luitpoldplatz. Die Feierlichkeiten erstrecken sich über drei Tage und beginnen am Freitag mit einem Umzug der rund 900 Schülerinnen und Schüler von den Schulhäusern zum Amberger-Kellersaal. Dem "Absingen von patriotischen Chören" folgt ein Festspiel der Schulkinder zur Geschichte Bayerns. Am Sonntag als eigentlichem Festtag führt ein feierlicher Umzug der Vereine vom Rathaus über den Hauptplatz, von wo aus es zum Frühschoppen in die nahen Gasthäuser geht. Ein Festakt im Müller-Kellersaal beendet das dreitägige Geburtstagsfest. (Amtsblatt für das königliche Bezirksamt Pfaffenhofen vom 7. März)

Für den Erwerb des Bürgerrechts in Pfaffenhofen entfällt ab jetzt die symbolische Gebühr von drei Mark für den Feuerkübel, mit dem die Bürger in Brandfällen bis in das 19. Jahrhundert hinein im Falle eines ausgebrochenen Feuers am Brandplatz zu erscheinen hatten. (Amtsblatt vom 7. März)

Der aus Ilmmünster stammende Kapuzinerprovinzial Franz Xaver Kapplmayr stirbt mit 85 Jahren in Altötting. Neben seinen umfassenden Leistungen für den Kapuzinerorden als Missionar in ganz Deutschland und Nordamerika war er auch ein großer Wohltäter seiner Heimatgemeinde. So brachte er die Schulschwestern nach Ilmmünster, spendete und sammelte Gelder für den Bau des Mädchenschulhauses und gab finanzielle Mittel für die Renovierung der St.-Arsatius-Kirche. (Amtsblatt vom 7. März)

VOR 75 JAHREN

Die Bürgermeister des Bezirks Pfaffenhofen beschließen die Bildung einer Verbands-Berufsschule in Pfaffenhofen. "Nicht mit Waffen, Kanonen, Maschinengewehren will das deutsche Volk den Platz an der Sonne erobern, sondern mit der Leistung" heißt es im Pfaffenhofener Volksblatt. Gewerbeoberlehrer Rückl erläutert, dass nicht nur die Quantität, sondern die Qualität der Arbeit in den Handwerksbetrieben entscheidend ist. Die geplante Verbands-Berufsschule soll die Ausbildung der Lehrlinge, nach Berufssparten getrennt, auf ein hohes Niveau bringen. Die Innungsmeister signalisieren ihre Unterstützung zur Ausbildung eines qualifizierten Nachwuchses. (Pfaffenhofener Volksblatt vom 7. März)

VOR 50 JAHREN

In Langenbruck wird der erste Nasenverein der Welt gegründet. Der Gastwirt Max Reichart greift die am Stammtisch seines Lokals entstandene Idee auf und lädt zur Gründungsversammlung des "Langenbrucker Nasenvereins". Auch Vertreter von Funk und Fernsehen sowie der schreibenden Zunft sind anwesend, darunter je ein Journalist von der "Daily-Express" und der "Times".

Wirt Max Reichart nennt als Aufnahmekriterien eine Nasenlänge von mindestens sechs Zentimetern und eine Breite von vier Zentimetern. Erster Vorstand wird Michael Breitmooser, auch Pfarrer Höfler erfüllt die Kriterien und fungiert als Schriftführer. Sofort treten 70 Personen aus dem Landkreis Pfaffenhofen und den benachbarten Kreisen dem Verein bei. (Ilmgau-Kurier vom 9. März)

VOR 25 JAHREN

Pfaffenhofen und einige Gemeinden im Landkreis erleben ein vom Faustrecht bestimmtes Wochenende. Gleich in mehreren Lokalen der Kreisstadt kommt es zu tätlichen Auseinandersetzungen, die die Polizei in Dauerbereitschaft halten.

Im dicht besetzten Müllerbräu-Keller geraten eine Pfaffenhofener Gruppe und eine Ilmmünsterer Tischgesellschaft beim Kampf um etwas mehr Platz und Bewegungsfreiheit aneinander. Nach einem harmlosen Geschubse nimmt die Heftigkeit der Auseinandersetzung zu, die erste Person rutscht unter einen umfallenden Tisch, was sofort von der "Gegenseite" mit Nachdruck vergolten werden soll. Der Rächer wird jedoch in den Schwitzkasten genommen, was schließlich zu einer regelrechten Keilerei führt, bei der Tische, Stühle und Gläser fliegen. Zahlreiche Schaulustige beobachten das wilde Treiben.

Kaum bekommt die Polizei das Geschehen in den Griff, muss sie in Gerolsbach eine Rauferei zwischen Jugendlichen schlichten. Selbst die Rückfahrt zur Dienststelle erfordert nochmals die Hilfe der Polizeibeamten. Sie müssen eine von mehreren Personen bis zur Bewusstlosigkeit zusammengeschlagene Person zur weiteren medizinischen Behandlung ins Krankenhaus bringen. (Pfaffenhofener Kurier vom 21. März)