Schrobenhausen
Alles Spielzeug oder was?

08.08.2011 | Stand 03.12.2020, 2:32 Uhr

Spielzug, wohin das Auge blickt: Der Schrobenhausener CSU-Arbeitskreis Wirtschaft schaute sich im Zentrallager der Firma Krömer auf der sogenannten Platte um - Foto: mbs

Schrobenhausen (mbs) Wie wird aus einem kleinen Spielzeugladen in der Schrobenhausener Bahnhofstraße ein ansehnliches Unternehmen mit neun Standorten und 40 Mitarbeitern?

Christian Krömer erläuterte die Entwicklung des Familienunternehmens innerhalb der Betriebsbesichtigungen des CSU-Arbeitskreises Wirtschaft. Das Geschäft, das heute mit den Angeboten von „Spielwaren und Geschenkartikel“ firmiert, wurde 1984 von Jürgen Krömer und seiner Frau Sylvia gegründet, mittlerweile sind die Söhne Christian und Daniel in die Geschäftsführung eingebunden. Zur Firmengründung gibt es eine amüsante Anekdote: Als Jürgen Krömer, der damals als Bankangestellter schon länger mit dem Plan spielte, sich selbstständig zu machen, war einmal auf der Suche nach einem Spielzeug für seinen einjährigen Sohn. Er fand aber in Schrobenhausen nicht, was er sich vorstellte – und das war die Idee: „Wir machen einen Spielzeugladen auf!“

Nach den ersten Jahren in der Bahnhofstraße und überraschend gutem Erfolg stellte sich die Frage nach Erweiterung. Dabei machte Christian Krömer deutlich, wie viel Planung und strategisches Überlegen auch schon beim kleinsten Betrieb nötig ist, um zielorientiert zu arbeiten. In mehreren Fällen wurden Traditionshäuser übernommen, andererseits schaut man sich die Landkarte an und sucht nach „weißen Flecken“ im Fachbereich, daneben gibt es auch hin und wieder Tipps aus der Branche.

Nach ersten Überlegungen eröffnete Krömer 1999 die erste zusätzliche Verkaufsstelle, und innerhalb des vergangenen Jahrzehnts kamen zum ursprünglichen Standort die Läden in Aichach, Pfaffenhofen, Ampfing, Kempten, Murnau, Füssen, Ingolstadt und Beilngries hinzu. Man müsse dabei als Wichtigstes die Lage im Auge haben, erklärt Christian Krömer. Neben der begehrten in einer Innenstadtlage gebe es aber oft auch in der Nachbarschaft von Großmärkten eine gute Situation für ein Fachgeschäft. Ein Motiv für den Ausbau des Betriebes liegt im privaten Bereich: „Es sollen nun ja drei Familien davon leben können.“

Dabei reagiert Krömer sehr schnell, wenn die Marktlage den sinnvollen Betrieb eines Geschäfts nicht zulässt; so wurde die Niederlassung in Günzburg nach kurzer Zeit wieder geschlossen. In Schrobenhausen befindet sich neben dem Einzelverkauf auch das 2010 eingerichtete Zentrallager, ein Neubau auf der sogenannten Platte, mit einem Bestand von rund 20 000 Artikeln. Die externen Läden werden in festem Rhythmus aus dem Zentrallager beschickt, außerdem gibt eine fest installierte Mitarbeiterin zur laufenden Betreuung der Außenstellen.

Die Söhne Christian und Daniel, die beide außerhalb des elterlichen Betriebs ihre Ausbildung absolviert haben, traten 2004 hintereinander in den Betrieb ein und haben sich im Tagesgeschäft die verschiedenen Aufgabenbereiche geteilt. Wie Christan Krömer erklärt, sei das Unternehmen auf weiteres Wachstum eingerichtet, „aber ruhig und sinnvoll“ soll es vor sich gehen. Gerade das Lager habe noch freie Kapazitäten.