Ingolstadt
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29.10.2010 | Stand 03.12.2020, 3:31 Uhr

Schiebt sein Radl an der Absperrung vorbei: Jäger Norbert Meyer. Die Sperre des Dammkronenweges zwischen Staustufe und Abfahrt Haunwöhr ist ein Ärgernis für Radfahrer und Spaziergänger. Bis Ende November sollen die Bauarbeiten am Dammhinterweg abgeschlossen und der Radweg wieder geöffnet sein. - Foto: Schanz

Ingolstadt (szs) Ein gesperrter Fahrradweg und Bauarbeiten am Damm sorgen derzeit am Stausee für fragende Blicke. Was entsteht hier? Wasserkraftwerksbetreiber Eon gibt Entwarnung: Das Unternehmen baut einen Dammhinterweg – eine Trasse neben dem Wall.

Anwohner in Haunwöhr fragen sich, was die Erdbewegungen bedeuten oder befürchten gar, es könnte sich um die von Stadtrat Anton Böhm vorgeschlagene Bus-Trasse über die Staustufe handeln. Denn ein Schild mit Projektbeschreibung fehlt.

Eine Presseerklärung des Kraftwerkbetreibers Eon klärt über die Baumaßnahme zwischen Staustufe und Abfahrt Haunwöhr auf: "Durch den direkt am Dammfuß verlaufenden befahrbaren Weg wird eine zusätzliche Zufahrtsmöglichkeit zum Wasserkraftwerk geschaffen", heißt es darin.

"Der Weg dient dazu, das Kraftwerk im Hochwasserfall erreichen zu können", erklärt Pressesprecher Christian Orschler. Für den Straßenverkehr wird der Dammhinterweg jedoch nicht zugänglich sein. Eon-Mitarbeiter können darauf den Damm Meter um Meter abfahren und kontrollieren, ob und wie viel Wasser durch drückt. Auch der besseren "Dammverteidigung" im Hochwasserfall dient das Bauwerk – Lkw können etwa Sandsäcke zum Wall bringen.

Warum dafür allerdings der Rad- und Fußweg auf dem Damm gesperrt werden muss, ist Anwohnern ein Rätsel. Jäger Norbert Meyer schiebt sein Fahrrad an der Sperre vorbei und schimpft: "Das stört die doch nicht, wenn hier jemand fährt." Schon einige Leute hätten sich darüber beschwert.

Eon-Sprecher Orschler bittet Spaziergänger, Radfahrer und Anwohner um Verständnis. In Absprache mit den Behörden habe man sich aus Sicherheitsgründen zur Sperrung entschieden, "damit nichts passiert, wenn unten gearbeitet wird."

Die Baumaßnahme an sich versteht auch Norbert Meyer gut. Der Dammhinterweg sei sinnvoll: "Von oben sieht man nicht, wenn Wasser durchden Wall drückt, das geht von unten viel besser", erklärt er.

Bis Ende November sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.