Schrobenhausen
Alles dreht sich um den Spargel

Bunter Markt mit kulinarischen und unterhaltsamen Angeboten

20.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:28 Uhr

Blumen für die Königinnen überreichte Bürgermeister Karlheinz Stephan an Spargelkönigin Daniela I. und ihre Vizekönigin Monika I., die sich als schlagfertige und unterhaltsame Moderatorin erwies, die Josef Plöckl und Roland Weigert über den Markt dirigierte - Fotos: Hammerl

Schrobenhausen (SZ) Gestern war sie noch in Perg, um für Schrobenhausener Spargel zu werben. Jetzt freut sich Daniela Kügler darauf, „endlich in Schrobenhausen den Spargelmarkt zu eröffnen“. Ein wenig länger als geplant muss die amtierende Spargelkönigin warten, weil sich die Gäste auf dem Lenbachplatz um 10 Uhr noch rarmachen.

Auch der Landrat kann es kaum erwarten – er legt beim traditionellen Spargelanstich durch die Ehrengäste einen klassischen Fehlstart hin und fängt schon an, mit geübten Fingern die erste Stange freizulegen, während Fachberater Peter Strobl noch erklärt, wie es gemacht wird. Spargelverbandsvorsitzender Josef Plöckl versucht, Roland Weigerts Eifer zu bremsen: „Noch nicht“, während die beiden Königinnen das Geschehen majestätisch gelassen aus dem Hintergrund beobachten.
 
Rasch holt auch Bürgermeister Karlheinz Stephan auf und präsentiert kurz nach Weigert seine Stange weißen Goldes. „Sie machen das ja auch nicht zum ersten Mal“, kommentiert Vizespargelkönigin Monika Schweiger, die in Dreifachfunktion dabei ist, nicht nur als Majestät, sondern vor allem als Moderatorin – was für das Multitalent eine Premiere darstellt – und als Sängerin. Mitgebracht hat sie natürlich ihren Spargelsong, der eigens für sie kreiert wurde, als sie vor zwei Jahren zur Schrobenhausener Spargelkönigin gekrönt wurde. „Dazu gibt es noch einen bunten Schlagermix, alles, was Laune macht, Melodien von Andrea Berg, Helene Fischer und Andrea Rocci“, kündigt sie für die Mittagszeit an.
 
Der Vormittag gehört einem Rundgang über den Markt. Die meisten Leute stehen Schlange bei Stilla Schrammel, die ein warmes und ein kaltes Spargelgericht anbietet – kostenlos für die Spargelmarktbesucher, denn es handelt sich um eine Werbeaktion des Verbandes, wie sie Zahlungswilligen erklärt. Die Rezepte für die Spargelquiche und das grün-weiße gebratene Spargelgemüse liegen zum Mitnehmen aus und Schrammel gibt bereitwillig zusätzliche Auskunft. „Zu Hause geht es einfacher“, sagt sie, „weil ich da nicht so viel auf einmal machen muss“. Ihre gute Laune aber lässt sie sich nicht nehmen, auch wenn sie mit einer Hand das Gemüse in der Pfanne rührt, mit der anderen Quiche austeilt und zwischendurch gebrauchte Teller verräumt, Fragen beantwortet und den Platz hinter der Theke plötzlich mit den Ehrengästen teilen muss. „Spargel ist figurfreundlich“, betont Monika, und Weigert ergänzt stolz, er habe neun Pfund dank Spargeldiät abgenommen.
 
Guten Appetit angesichts der Feinschmeckergerichte aus dem „Weißen Gold aus Schrobenhausen“ hat Bürgermeister Stephan eingangs den mittlerweile zahlreicheren Marktbesuchern gewünscht. Den Begriff greift Weigert auf. 3000 Tonnen des weißen Goldes würden pro Saison hier geerntet und trügen den Namen Schrobenhausen nach draußen. Neben dem Imagegewinn für den Landkreis biete der Spargel zudem eine wichtige Einnahmequelle für die Landwirte.
 
Weil Sonntag sei, dürfe das Wort des Papstes nicht fehlen, scherzt die Moderatorin und reicht das Mikro an Josef Plöckl weiter, der der charmanten jungen Frau das ungeliebte Wort offenbar verzeiht und auf den europaweiten Bekanntheitsgrad des Schrobenhausener Spargels hinweist.
 
Daniela I. und Monika I. wandern weiter zum Stand mit Spargelschnaps. „Der hat 35 Prozent“, erklärt Manuela Karl, „und es ist unser eigener Spargel drin“. Allein möchte Daniela I. nicht kosten, also ruft Monika die Prominenz herüber: „Hier gibt es kostenlos Hochprozentiges“, was tatsächlich fruchtet. „Das ist Medizin, aber gut“, sagt Weigert nach dem Stamperl. Einen Stand weiter wird auch geschälter Spargel angeboten. „Die Nachfrage steigt“, berichtet Johanna Hauck aus Aresing, weniger auf Märkten, aber zu Hause beim Abhofverkauf sei das deutlich.