Ingolstadt
Alles beim Alten

90. Radifest der Moosgmoa

22.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:01 Uhr

Ingolstadt (peh) Efeu, Schleierkraut, Schneeball-Hortensien und einen Radi: Die Freude bei Ruth Koller ist riesig.

"So viel habe ich noch nie gewonnen", sagt die langjährige Besucherin des Radifests der Moosgmoa. Mit nur acht Losen hat sie gleich mehrere Gewinne bei der traditionellen Tombola ergattert, bei der es neben vielen Blumen auch jede Menge Gemüse wie Kartoffeln, Tomaten, "Gelbe Ruam" und eben Radi zu gewinnen gibt - bei einem Einsatz von 70 Cent pro Los.

Tradition wird groß geschrieben bei der Tischgesellschaft mit ihren rund 90 Mitgliedern, die seit mittlerweile 123 Jahren existiert. Für die Blumentombola verantwortlich zeichnet Vereinsmitglied Herbert, wie er allgemein genannt wird. "Das muss man sich vorher schon genau anschauen", erzählt er aus langjähriger Erfahrung: "Das ist ja auch was fürs Auge. " Er muss es wissen, schließlich macht er das schon mehr als ein Vierteljahrhundert. Und reinreden tut ihm da keiner. Tradition wird eben groß geschrieben bei dem Verein, dessen Wahlspruch lautet: "Es bleibt alles beim Alten. " Herbert sortiert die Blumen nicht nur nach Farben, sondern auch nach der Größe - sonst würden die großen Töpfe die kleinen völlig verdecken. Und ganz wichtig: Die großen Töpfe bekommen Nummern, denn sonst wären die als erstes weg. Letztendlich geht aber immer alles auf, es bleibt nur ganz wenig übrig.

Trotz des nicht optimalen Wetters ging die Tombola auch heuer wieder ganz gut, wie auch die langjährigen Besucher sich von der bloßen Möglichkeit vereinzelter Schauer sich nicht vom Besuch des Radifestes abhalten lassen. Eröffnet wurde es traditionall mit der Feldmesse, als Vertreter der Stadt kamen wie fast jedes Jahr OB Christian Lösel und Bürgermeister Albert Wittmann.

Heuer war übrigens 90. Radifest, und auch in den nächsten Jahren wird es noch genügend Gelegenheiten zum Feiern geben. Denn in zwei Jahren wird die Moosgmoa, die übrigens nichts mit dem Moosverein, also den Eigentümern und Pächtern der Grundstücke, zu tun hat, 125 Jahre alt. 2021 steht dann das nächste Jubiläum an: Denn 100 Jahre zuvor wurde das erste Radifest gefeiert (im und nach dem Zweiten Weltkrieg war Pause). Und 2018 können die Mitglieder und ihre Gäste dann das 100. Radifest feiern. . .