Allersberg
Allersberger Wehr unter neuer Führung

Willi Lehner wird Vorsitzender und Tobias Engl übernimmt das Amt des Stellvertreters

31.05.2019 | Stand 23.09.2023, 7:13 Uhr
Die neuen Vorsitzenden sind Willi Lehner und Tobias Engl (Bildmitte von links). Es freuen sich Stefan Herzog, stellvertretender Kommandant und Kreisbrandmeister Thomas Hagenrainer, Oskar Schöll und Kommandant Stefan Meyer (von links). −Foto: Mücke

Allersberg (HK) Die Führungsmannschaft der Allersberger Feuerwehr ist wieder komplett.

In der außerordentlichen Generalversammlung am Mittwochabend wurden Willi Lehner zum neuen Vorsitzenden und Tobias Engl zu seinem Stellvertreter gewählt, jeweils mit einem außerordentlichen Vertrauensbeweis.

Die Wahl der beiden Vorsitzenden war der Hauptgrund für die Versammlung gewesen. Denn in der ordentlichen Generalversammlung im Januar waren Jürgen Jahn als Vorsitzender und Dominik Herzog als sein Stellvertreter zurückgetreten. Nachfolger konnten aber bei der Versammlung nicht gefunden werden. Also musste der übrige bisherige Vorstand die Geschäfte des Feuerwehrvereins weiterführen und Stefan Herzog hatte als kommissarischer Vorsitzender zu der außerordentlichen Versammlung eingeladen, die auch von vielen Mitgliedern besucht war.

Willi Lehner hatte sich schon im Vorfeld zu einer Kandidatur bereiterklärt. Im Vorstand sei offen über eine mögliche Auflösung des Feuerwehrvereins diskutiert worden, erklärte er. Das habe ihm keine ruhige Minute mehr gelassen. "Im vergangenen Jahr haben wir das 150-jährige Gründungsfest gefeiert, und ein Jahr später die Auflösung? ", redete er ganz offen von einer Blamage für die gesamte Feuerwehr. Das wollte er keinesfalls akzeptieren, da er auch schon zehn Jahre lang das Amt des Kommandanten bekleidet hatte. Eigentlich sollte ein Jüngerer das Amt des Vorsitzenden übernehmen, appellierte er an seine Kameraden. Aber bis zum Januar wolle er zur Verfügung stehen, wenn turnusmäßig wieder die Wahlen des gesamten Vorstands anstehen. Lehner appellierte aber auch gleich an alle Feuerwehrkameraden, ihn nach Kräften zu unterstützen in dieser Zeit. Die Versammlung nahm sich anscheinend seine Apelle zu Herzen. Denn von 62 stimmberechtigten Mitgliedern erhielt Lehner 60 Stimmen bei einer Enthaltung und einer Nein-Stimme. Auch Tobias Engl erhielt mit 59 Ja-Stimmen einen großen Vertrauensbeweis. Er unterstützte Lehner bei seinen Argumenten und bat ebenfalls um zahlreiche und gute Unterstützung.

Lehner hatte auch aktuell schon Ämter in der Feuerwehr bekleidet. So war er bisher Kassenprüfer, wofür als Ersatz Max Weitzmann gewählt wurde. Und seinen bisherigen Posten als Vertrauensmann wird künftig Christian Weitzmann als bereits gewählter Ersatzmann wahrnehmen. Dass das Ergebnis der Wahlen bei allen Anwesenden mit großer Befriedigung aufgenommen wurde, das zeigte der lange und großartige Beifall für die beiden Gewählten.

Vor den Wahlen hatte auch der stellvertretende Bürgermeister Oskar Schöll, der den durch eine Sitzung verhinderten Daniel Horndasch vertrat, nach Anstrengungen verlangt, um die verwaisten Posten wieder besetzen zu können. "Wir haben im vergangenen Jahr großartig das 150-jährige Jubiläum gefeiert, da werden wir wohl auch Nachfolger finden" rief er den Wehrmännern und -frauen zu. Schöll zog aber auch den Hut vor den Leistungen der aktiven Wehrleute, die gerade jetzt mit der Baustelle auf der Autobahn wieder noch viel mehr gefordert seien. "Toller Respekt vor der gesamten Mannschaft", resümierte er die vielen zu fahrenden Einsätze und sprach schon jetzt gleich die Hoffnung aus, dass bei den anstehenden turnusmäßigen Wahlen im Januar nächsten Jahres eine Mannschaft gefunden werden könne, die den Verein in die Zukunft führe. Und nach der Wahl wünschte er den "Neuen mit dem gesamten Vorstand" ein gutes Gelingen für die Vereinsarbeit, denn die nächsten Aufgaben und Termine mit einigen Veranstaltungen stehen an.

Altbürgermeister Bernhard Böckeler, ebenfalls Ehrenmitglied bei der Allersberger Wehr, lobte die vielen tollen Einsätze, bei denen aber die Kameradschaft und auch die Diskussion nicht zu kurz kommen dürfe. Er dankte Stefan Herzog für die kommissarische Übernahme des Amts ebenso wie zuvor schon Osker Schöll und regte eine Diskussion zu der überarbeitenden Satzung des Feuerwehrvereins an, die dann im Januar beschlossen werden solle.

Dafür waren auch bereits einige Überlegungen kundgetan worden. So wurde angestoßen, künftig die bisherige sechsjährige Amtszeit des Vorstands auf drei Jahre zu verkürzen. Dafür fanden sich aber auch wieder Gegenargumente. Und überlegt werden soll, dass künftig auch fördernde Mitglieder in den Vorstand aufgenommen werden können. Eine Satzungsänderung wurde aber trotzdem bei der Versammlung gleich beschlossen: Demnach können künftig die Mitglieder der neu gegründeten Kinderfeuerwehr ebenso zu den aktiven Mitgliedern zählen wie die Feuerwehranwärter.

Reinhold Mücke