Kösching
"Allen Seiten gerecht werden"

Der langjährige DK-Mitarbeiter und Köschinger Ortschronist Otto Frühmorgen feiert seinen 80. Geburtstag

11.10.2019 | Stand 23.09.2023, 8:56 Uhr
Der Hut ist zu seinem Markenzeichen geworden: Der langjährige DK-Mitarbeiter Otto Frühmorgen aus Kösching feiert an diesem Samstag seinen 80. Geburtstag. −Foto: privat

Kösching (DK) "Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit": Dieses Zitat von Friedrich Schiller gefällt Otto Frühmorgen ganz besonders.

Und danach handelt der Köschinger auch - und zwar Zeit seines Lebens.   So stieg er ohne Probleme von der Schreibmaschine auf den Computer um und von der analogen Fotokamera auf die digitale. In seinem "Berufsleben" als langjähriger freier Mitarbeiter  des DONAUKURIER hat Frühmorgen schon einiges erlebt.   An diesem Samstag wird der bekannte und beliebte Bürger 80 Jahre alt. Der  frühere Gymnasiallehrer erfreut sich dabei noch guter Gesundheit.

Seit über 22 Jahren schreibt er für den DK über (fast) alles, was sich in seiner Wahlheimat Kösching tut -  angefangen von  den Jahresversammlungen der Vereine über die Schulen, geschichtliche Themen, Bürgerfeste und Feiern  bis hin zu den Bürgerversammlungen und Gemeinderatssitzungen (in den Jahren 2001 bis 2003). Laut einer Auswertung des DK hat Frühmorgen (unter dem Kürzel frj) seit  April 1997 rund 4500 Texte  verfasst - und weit über 2000 Fotos für die Heimatzeitung geschossen.

Besonders angenehme Termine sind und waren für den passionierten  Ortsschreiber immer Geburtstage oder Vereinsjubiläen. "Mit einem Zeitungsbericht macht man einem Jubilar eine große Freude", weiß Frühmorgen, der einer der dienstältesten freien Mitarbeiter der Ingolstädter Lokalredaktion ist.

Geboren wurde er 1939 in Mainburg (Hallertau); dort ging er auch zur Schule. Im Alter von vier Jahren verlor Frühmorgen bei einem Unglücksfall vier Finder der rechten Hand. "Dieses Ereignis hat mein Leben entscheidend geprägt", räumt er freimütig ein.

Nach dem Abitur (1959) studierte der Jubilar für das Lehramt an Gymnasien. 1966 legte er das Staatsexamen ab. Von 1969 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000 war Frühmorgen schließlich als Lehrer für Geschichte, Französisch und Sozialkunde sowie langjähriger Fachbetreuer am Katharinen-Gymnasium in Ingolstadt tätig. 1971 trat er mit Jutta Frühmorgen, geborene Winterstein, an den Traualtar. Drei Kinder entstammen der Ehe; mittlerweile gehören auch vier Enkel zur Familie.

Nachdem das Ehepaar Frühmorgen Ende der 1970er-Jahre nach Kösching gezogen war,  begann Otto Frühmorgen bald, sich gesellschaftlich zu engagieren. Im Pfarrgemeinderat war er von 1978 bis 2006. Seit 1990 ist er stellvertretender Leiter der Gemeindebücherei und seit  fast 20 Jahren einer der drei Heimatpfleger des Marktes. Lange Zeit führte der belesene Mann den Geschichtsverein Kösching-Kasing-Bettbrunn - und zwar von Oktober 1990 bis Januar 2015. Das weiß der Jubilar noch ganz genau. "Ich habe nämlich ein ausgeprägtes Datengedächtnis. " Unter seiner Ägide habe der Verein sehr viel bewegt. So gelang es dem damaligen Vorstand zum Beispiel, in Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde am 8. September 2001 das erste Heimatmuseum in Kösching zu eröffnen.

 Im April 1997 begann Frühmorgen, für den DONAUKURIER zu schreiben - nachdem der bisherige freie Mitarbeiter in Kösching, Rudolf Winterstein, erkrankt war.   "Ich habe immer versucht, allen Seiten gerecht zu werden",  resümiert der sympathische und kompetente   Ortschronist heute und fügt an: "Die Arbeit war nicht immer einfach, aber ich war und bin offen für vieles. "

Geschichte und Literatur sind seine große Leidenschaft. Er interessiert sich auch für alles, was mit Frankreich zu tun hat. Darüber hinaus spielt der Wahlköschinger immer noch gerne Schafkopfen, und zwar seit über 26 Jahren in der gleichen Gruppe. Er geht gerne auf die Sommerstockbahn auf dem Weidhausberg und arbeitet in seinem Garten.

Am liebsten vertieft sich Otto Frühmorgen - natürlich - in den DONAUKURIER. Schreiben ist und bleibt eben seine Passion. Deshalb hat er auch  am Köschinger Heimatbuch  mitgewirkt; 2010 kam dieses bedeutende Werk heraus. Das große  gesellschaftliche Engagement von Otto Frühmorgen (er ist Mitglied in knapp zehn örtlichen Vereinen) blieb natürlich nicht ohne Anerkennung: So erhielt er 2012 das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten  für Verdienste im Ehrenamt.   

Und wie lange will der Jubilar noch für die Heimatzeitung  aus seiner Wahlheimat berichten? "Solange, wie  ich geistig und körperlich fit bin", betont Otto Frühmorgen.
    

Karlheinz Heimisch